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Conversation
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Mich hat gerade auf der Strasse ein Refugee angesprochen. Er hat um Geld fuer eine Fahrkarte gebeten. Dann fing er an, mich in ein Gespraech zu verwickeln, und hat mich quasi nicht mehr weggelassen, wollte mich wiedersehen, wollte meine Telefonnummer, wollte mich umarmen. Ich finde es total wichtig, in Kontakt zu kommen, aber das ist mir schon so oft passiert, dass das mit Grenzueberschreitungen endet, wenn sie mich dann anfassen wollen. Ich will auch nicht vom ersten Moment an nur Ablehnung signalisieren. Was ein Scheiss. Naja, irgendwann kam ich weg und er hat wenigstens Geld fuers Ticket.
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Ich glaub ich muss nicht dazusagen, dass ich da nicht alle ueber einen Kamm schere, ich meine die, die das schon mit mir gemacht haben.
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schon so oft erlebt, und ich kann immer noch nicht gut damit umgehen.
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@einebiene kenne sowas auch - hatte vor einiger Zeit eine Begegnung mit einem lieben aber sehr aufdringlichen jungen, geistig behinderten Mann. Ich glaube, es ist einfach die Andersartigkeit der Situation, die einem da so zuschaffen macht. Man fühlt sich hilflos, weil Grenzen überschritten werden und plötzlich alle Annahmen (jeder lässt den anderen in Ruhe) nicht mehr greifen. Das erzeugt vermutlich so einen Kampf- oder Flucht"reflex". Man stiehlt sich dann so gut es geht aus der Situation oder wird sogar laut. Hinterher bewertet man die Situation vielleicht als weniger bedrohlich...
Ich hab auch keine Lösung dafür gefunden und wünschte mir für sowas auch etwas mehr Besonnenheit...
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Ja. Ich finde einfach auch, dass das Tempo in so ner Situation viel zu krass ist, erst gehts ums Geld, dann ums unterhalten und nach 10 Minuten ist man schon die grosse Liebe des lebens, so wie noch NIE jemals eine andere Frau. Das pack ich nciht.
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@einebiene versteh ich total. Und für das Gegenüber ist es die große Chance - endlich hört mal jemand zu, scheint sich zu interessieren. Das will man festhalten! Man hat so viel zu verlieren!
Ich glaube, dass es schon echt schwer ist, sich auf solche Situationen vorzubereiten und angemessen zu reagieren. Es passiert so viel: man will helfen, man verspürt Mitgefühl, man hat Angst, dass ein Hinterhalt lauert bzw. kann das Gegenüber nicht einschätzen und man hat keinerlei Ahnung, wie sich die Situation noch entwickelt.
Ich weiß, dass ich damit Eulen nach Athen trage aber: wenn du irgendwie kannst, versuch nicht, dich vor dir schlecht zu machen. Du hast das beste draus gemacht und so gut reagiert, wie du eben konntest. Und es ist gut ausgegangen, niemand ist verletzt und du bist heil herausgekommen aus der Situation...
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:-) Ja. Ist halt einfach bloed fuer alle so. Ich weiss ja auch, dass da der kulurelle Unterschied ne Rolle spielt, dass in Afrika eben nicht unbedingt ein nein ein nein ist, sondern als Ermutigung verstanden wird, sich noch mehr anzustrengen. Zuzmindest wurde mir das mal so erklaert. Aber das in so ner Situation aufzuklaeren, das ist so grundsaetzlich, das macht man ja nicht mal schnell auf der Strasse. Naja, aber fertig mach ich mich damit nicht.
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@einebiene das ist die Hauptsache, dass du dich damit nicht fertig machst. Aber dass es dich beschäftigt, kann ich absolut nachvollziehen!