- Bereits der Titel ist schon einmal mehr eine schlichte Bankrotterklärung, da eine Schrägseite eingenommen wird: Es wird Moral gleichermaßen nur mit Empörung gleichgesetzt und damit ein Diskussionsschema belebt, welches dann Punkte mit ethisch-moralischem Aspekt marginalisiert.
- Ganz eigenwillig tritt der Herr Alexander Grau auf, der auch Autor des Buches "Hypermoral: Die neue Lust an der Empörung" ist. Mehrfach verharmlost Herr Grau den aktuellen Rechtsruck als eine "valide, gesellschaftspolitische Gegenbewegung zum über Jahre residierenden Linksliberalismus". Damit gibt er auch sogleich menschenfeindlichen Parteien wie der AfD noch mehr Argumentationsspielraum, ob beabsichtigt oder eben nicht.
- Natürlich gibt es auch in der Diskussion entsprechend Gegenargumente und so findet Herr Grau entsprechend Widerspruch mit dem Herrn Hans Leyendecker wie auch Frau Barbara Lochbihler. Aber ebenso hier findet sich der obligate #Extremismus-der-Mitte. Die Toleranzschwelle liegt doch inzwischen der niedrig und zwischen den Zeilen hört man immer wieder "Das wird man doch noch sagen dürfen!" heraus.
Nein, #WDR: Das könnt ihr definitiv auch einmal besser. Allein der Titel ist schon nicht korrekt. Wie wäre es denn einmal mit "Die Grenzen des Sagbaren" als Gegenperspektive? Das verläuft wieder in die gleiche Richtung, die auch ZEIT-Online mit "Sollen wir oder sollen wir nicht retten" schon getan hat. Ist das die neue Lust noch mehr Unsagbares zu etablieren? Menschen werden verletzt: Das ist blanke Realität und dieser müssen wir uns stellen, nicht nur philosophieren und den "Neuen Rechten" eine Anleitung zum Pöbeln schreiben. #Gedanken #Meinung
Passend dazu noch eine entsprechende Bewertung / Rezension über das besagte Buch von Herrn grau. Nachfolgend in Text- wie auch Bildform mit de Titel "Hypermoral - Seuche unserer Zeit":
"Es ist ein kleines Buch, das man glaubt, in einem Zug durchlesen zu können. Da irrt man sich aber gewaltig! Das Buch hat es in sich. Hier schreibt ein hochkarätiger Denker, der den Schnellleser rasch ausbremst. Man muß Satz für Satz konzentriert lesen. Obwohl es eine glasklare Sprache ist, ist jedes Wort überlegt gesetzt. Nicht ein i-Punkt ist überflüssig. Die komprimierte Darstellung des Themas ist anspruchsvoll. Ganze Passagen sind atemberaubend. Während man liest und der Stoff sich entwickelt, muß man immer wieder Satz für Satz zustimmen und sobald sich ein eigener ergänzender Gedanke zeigt, ist er auch schon vom Autoren treffsicher formuliert. Es ist eine gedankliche Achterbahnfahrt, die alles Wesentliche zum Thema auf eine unvergleichliche Art und Weise zusammenführt. Das Buch ist eine äußerst gelungene Darstellung der Herrschenden und des vorherrschenden, hypermoralischen ideologischen Überbaues. Dabei ist der eine Sackgasse Richtung Utopia, was zunehmend gefährlicher wird, da man uns auch noch die letzten verbliebenen Freiheitsrechte zu nehmen trachtet. Diese Hypermoral führt uns direkt in die ewige Nacht eines totalitären Systems, wenn wir es nicht verhindern. Das Büchlein ist ein Hammerschlag. Es zertrümmert das Wahngebilde, das die Herrschenden zu unserer Verdummung und Knechtung ersonnen haben. Wer es gelesen hat, ist für den zu leistenden Widerstand gut gerüstet. Die Realität ist auf unserer Seite, die Utopien werden grandios scheitern. Unbedingte Leseempfehlung!" https://gnusocial.federated-networks.org/attachment/14978
Fassen wir doch einfach zusammen: Der #WDR lädt ein, schafft es aber nicht eine wirklich kontrastreiche Diskussion zu etablieren und bietet stattdessen wieder einmal ein Podium für Pöbelanleitungen an. Danke, wie lange wollen wir denn noch die Ellenbogenmentalität dehnen statt gemeinsam zu überlegen wie man wirklich Miteinander nach vorne kommen kann? Wann wollen wir über Privilegien diskutieren? Wann wollen wir über Ausnutzung und Ausbeutung sprechen? Wann konkret wollen wir über Ungleichheit sprechen? Wann über die systemimmanente Menschenfeindlichkeit? Wann über Rassismus, Sexismus, Ableismus und Ausgrenzung? Oder ist das nur wieder ein "For the LULZ"? Also Spaß solange es eben geht, bis dann wirklich "Einer weint"? Zum Kopfschütteln all das. Aber immerhin: Klarheit darüber wo Solidarität liegt und wo eben nicht. #Würgreflexe