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Autismus (autismus) group

  1. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Monday, 11-Nov-2019 13:44:17 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Psychiater sind (mindestens) in Sachen !Autismus regulär völlig inkompetent. Nichts Neues. Aktuelle Beschreibung von Sam: Ein Tag in der Psychiatrie – https://tageshauschaos.blogspot.com/2019/11/ein-tag-in-der-psychiatrie.html #Psychiatrie #Psychiater
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      Ein Tag in der Psychiatrie
      Stellt euch vor, ihr seit Autist und ihr seid von den vielen alltäglichen Anforderungen zu Hause und in der Öffentlichkeit t...
  2. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Saturday, 24-Aug-2019 10:19:51 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Seit einer 3/4 h kommt von draußen ein leises „piep-piep-piep – piep-piep-piep – piep-piep-piep“ und es scheint sich niemand dran zu stören. Mein Gehirn sieht das anders … #WillHierWeg #WasIhrNichtSeht !autismus
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  3. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Tuesday, 20-Aug-2019 08:37:14 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Tach-quak. Jetzt kommen mir die Quacksalber schon mit „CBD-Öl gegen Autismus“ in die Blogkommentare. Irgendwas mit einer „Frühpädagogin, die die Ängste & Sorgen der Eltern von autistischen Kindern sooo gut verstehen kann“ m( !autismus
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  4. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Wednesday, 14-Aug-2019 10:31:56 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Ich hatte mich schon gewundert, daß ich die FrOSCon so gut überstanden habe. Nu kommt der Nachklapp, wie's scheint: Löffel wieder alle :-( Ist nicht das erste Mal, daß die Nachwirkungen erst 2-3 Tage später kommen. #wasihrnichtseht !autismus
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  5. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Monday, 08-Jul-2019 15:49:02 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    08.07.2019 Autisten bloggen: Wie erkennen Autisten Autisten? – https://autistenbloggen.wordpress.com/2019/07/08/wie-erkennen-autisten-autisten/ !autismus
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      Wie erkennen Autisten Autisten?
      By Forscher from autistenbloggen

      Autisten haben häufig eine enge Bindung zu Tieren. Wenig verwunderlich: Tiere zeigen ehrliche Emotionen, sie betrügen nicht, sind bedingungslos treu, spüren oft, wenn man gerade Trost und Zuneigung braucht.

      Wir Autisten sind natürlich keine Psychologen (wenngleich es eine Menge autistischer Psychologinnen gibt …) und können uns nie sicher sein. Wir können nicht ausschließen, dass für das gezeigte autistische Verhalten andere Erklärungen vorhanden sind. Und trotzdem empfinde ich es manchmal wie eine Art siebten Sinn, den ich besitze, um andere Autisten aufzuspüren. Wobei ich hier zwischen echten Autisten und dem broader autism phenotype (BAP) unterscheiden möchte, letzteres sind in der deutschen Entsprechung die autistischen Züge. Das bedeutet, jemand verhält sich in mehreren Punkten autistisch, qualifiziert aber nicht in allen Diagnosekriterien für eine Diagnose.
      Meinem Eindruck nach zeigen viele hochsensible Menschen autistische Züge. Sie sind hochempathisch, spüren die emotionalen Schwingungen anderer Menschen im gleichen Raum, bekommen davon manchmal einen inneren Overload und ziehen sich zurück bzw. verstummen. Glücklicherweise mehren sich in der neueren Autismus-Fachliteratur die Hinweise, dass Autisten sehr wohl empathisch sind, die spontane (kognitive) Empathie ist eher beeinträchtigt, die mitfühlende (affektive) Empathie nicht.

      Wie ich gerade im Buch von Brit Wilczek (Wer ist hier eigentlich autistisch?) lese, erleichtert es Autisten das Mitfühlen, wenn sie Emotionen, Gefühle, Stimmungen nicht erraten bzw. nonverbal interpretieren müssen, sondern wenn das Gegenüber einfach klar sagt, was Sache ist. Dann kann auch ich als Autist Mitgefühl zeigen. Meist passiert das Gegenteil – das Gegenüber zieht sich zurück, meldet sich nicht, und ich trete in das ein oder andere empathische Fettnäpfchen, weil ich mit meinen Sorgen oder Ärgernissen herantrete und nicht bemerke, dass es dem Gegenüber gerade zuviel ist.

      Autisten sind oft direkter, was ihre Gefühlslage betrifft. Erfrischend ehrlich. Für viele Nichtautisten zu frei von der Seele weg, vor den Kopf stoßend. Sie antworten auf Smalltalkfloskeln “wie geht’s dir?” entweder ehrlich oder fangen an, von sich zu erzählen, was sie gemacht haben, um nicht ehrlich antworten zu müssen. Unehrlich antworten fällt ihnen schwer, korrigiere, fällt mir schwer. Autisten fragen auch seltener zurück, wenn jemand etwas von sich erzählt, sondern antworten damit, ebenfalls von sich zu erzählen. Manchmal, habe ich den Eindruck, geschieht das, um nach Analogien zu suchen, um sich besser in das Gegenüber hineinversetzen zu können. Ich kann z.b. wenig zu Beziehungsärger beitragen, suche dann aber in meinem Gehirn nach ähnlichen Erlebnissen, etwa im Beruf, um wenigstens zu versuchen die Enttäuschung und Wut meines Gegenübers zu verstehen. Die Sprache ist bisweilen auch auffällig, das Vermeiden von Metaphern oder Ironie, extremes schwarzweiß-Denken, monotoner Tonfall, nicht immer die passende Gesichtsmimik zum transportierten Inhalt.

      Autisten werden im direkten Gespräch unruhig, wenn es rund herum laut ist. Sie schweifen öfter ab, können sich schlechter konzentrieren, was gesagt wird, hören ihren Namen erst beim dritten Mal und wirken insgesamt einfach gestresster als wenn man sich in der Natur trifft und außer Vogelzwitschern ist nichts zu hören. Viele Autisten mögen es nicht, wenn man sie anruft. Wobei das Merkmal mit zunehmender Smartphone-Nutzung in der Gesellschaft ebenso verschwindet wie Sonnenbrille an bewölkten Tagen tragend oder mit dicken (noise-cancelling) Kopfhörern herumrennend. Manches Alleinstehungsmerkmal wird zum allgemeinen Trend. Manche Autisten zeigen in Stresssituationen verstärkt selbststimulierendes Verhalten (Stimming), z.b. mit den Händen flattern, Nägel kauen, zupfen an den Pulliärmeln herum (ich z.b.), kratzen sich verstärkt in den Haaren oder Augenbrauen. Das alleine kann aber auch Zwangsverhalten sein, nicht zwingend mit Autismus zu tun haben.

      Manchmal sind es aber auch ganz andere Anzeichen, die im ersten Zusammentreffen noch nicht so deutlich sind. Etwa sehr ausgeprägte Spezialinteressen, die in der Intensität normale Hobbys übertreffen (vgl. mein vorheriges Posting) und über die ausschweifend geredet wird. Oder das rigide Festhalten an Regeln und erkennbare Unruhe, wenn man sich über diese hinwegsetzt oder die Reihenfolge von Aufgaben ändert. Manche schreiben auch gerne extrem detailliert und investigativ umfassend, sind wandelnde Lexika, haben ein exzellentes fotografisches Gedächtnis, können Kalenderrechnen und zeigen dafür offensichtliche Schwächen in handwerklichem Geschick, wo auch Grob/Feinmotorik hinzukommen können. Für sich genommen sind alle diese Verhaltensmuster noch kein Beleg für Autismus, aber in der Summe kommt dann soviel zusammen, wo ich mir schließlich denke, das ist in sich schlüssig, das ist kein Zufall. BAP ist dann sicherlich vorhanden, ob ich einen “echten” Autisten vor mir habe, ist mir ehrlich gesagt egal. Die Schnittmenge ist vorhanden, das zählt.

      Viele Erkennungsmerkmale sind zugegeben subtil, ergeben sich auch erst aus den Erzählungen des Anderen mit hohem Wiedererkennungswert der eigenen (autistischen) Lebensgeschichte. So funktioniert im wesentlichen auch (mein) das Kennenlernen. Da ich dilettantisch bis unfähig im Smalltalk bin, kann ich den ersten Kontakt beinahe ausschließlich nur über gemeinsame Interessen schließen.

      Umgekehrt sind Nichtautisten leichter zu erkennen. Überflüssiger Smalltalk, vermeintliche oder tatsächliche Resistenz gegen jeglichen Umgebungslärm, egal ob es das gut gefüllte Lokal am Abend ist oder der Schanigarten direkt neben der vielbefahrenen Straße. Neigung häufig und gerne zu telefonieren, selbst wenn andere zuhören können, für deren Ohren es eher nicht bestimmt ist (in der Straßenbahn, im Bus, im Büro). Die vergleichsweise normale Interessen haben, öfters ausgehen, verpartnert, verkindert sind, einen geraden Lebensweg aufweisen mit scheinbar unendlichen Energieressourcen, wohingehend man unter Autisten öfter Einzelgänger findet, aber auch alleinerziehende Mütter, deren neurotypische Partner mit dem Anderssein nicht zurechtkamen oder glaubten, es gewaltsam in die Neurotypie biegen zu müssen.

      Letzendlich ist es immer eine Erleichterung, wenn man unter Gleichgesinnten ist. Kennt jeder, geht Autisten genauso. Der Energieverbrauch kann in Situationen gedrosselt werden, wo neurotypische Menschen nicht einmal Energieverbrauch wahrnehmen würden. Autistisch sein alleine genügt dafür aber nicht. Denn der Autismus alleine sagt nichts über ideologische Standpunkte, Spezialinteressen oder Lebensweisen aus. Mit Autisten, die sich z.b. stundenlang über Computerspiele oder Technik unterhalten, kann ich genauso wenig anfangen wie mit Neurotypischen, die das tun. Und wer rechtsextrem wählt oder verteidigt, ist ein Wappler, egal, wie autistisch er sein mag.

  6. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Thursday, 03-Jan-2019 08:18:01 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Skandalträchtige Entscheidung des #BVerfG zur Barrierefreiheit für einen Autisten. Schon die Formulierung „nach seinen Vorstellungen“ ist ekelhaft, es muß „nach seinen Bedürfnissen“ heißen. Die #UNBRK ist dem BVerfG offensichtlich nicht geläufig. Das läßt für die Zukunft Schlimmes erahnen. !autismus

    https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/bvg19-001.html
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  7. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Tuesday, 18-Dec-2018 18:31:41 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Sich mit Gedanken über etwas, was nie stattfinden wird, in einen Overload treiben. Kann ich. – n8-quak. !autismus
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  8. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Saturday, 15-Dec-2018 11:25:46 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    15.12.2018 Autisten bloggen: Hürdenlauf – https://autistenbloggen.wordpress.com/2018/12/15/hurdenlauf/ !autismus – Der Forscher beschreibt eine Dienstreise mit Autismus, fehlende Beschilderungen, Bahnstreik noch obendrauf.
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      Hürdenlauf
      By Forscher from autistenbloggen

      Boeing 747 im Landeanflug auf Frankfurt-Flughafen

      Wie im vergangenen Beitrag berichtet, stand eine Dienstreise bevor. Die Teilnehmer waren mir durchwegs sympathisch, es haben sich nette Kontakte ergeben, die Vorträge waren interessant und ich hab vieles Neues erfahren. Die Begleitumstände waren am Anfang holprig und am Ende ging mir etwas die Energie aus. Dennoch ziehe ich ein positives Fazit und hoffe auf eine Wiederholung in den nächsten Jahren.

      Die Anreise

      Ich bin das erste Mal von Salzburg abgeflogen. Dafür bestellte ich mir ein Taxi in der Früh und war mehr als rechtzeitig am Flughafen. So hatte ich Zeit für ein kleines Frühstück und konnte ohne Stress durch die Sicherheitskontrolle schlüpfen. Wie immer hatte ich mir meine Kamera mitgenommen, um während dem Flug zu fotografieren. Mein Sitznachbar war sichtlich nervös, sogar nervöser als ich, was nicht leicht war, denn ich wusste ja, welches Wetter uns während dem Flug erwarten würde. Erst ein Warmfrontausläufer, dann eine Kaltfrontokklusion mit eingelagerter hochreichender Konvektion. Erstmals konnte ich EMBD TCU/CB (eingelagerte Cumulonimben) von oben sehen. Der Stratocumulus als tiefste Schicht ganz unten, darüber Altocumulus/Altostratus und darin eingelagert die überschießenden Ambosswolken. Beim Aufstieg sind wir den Schauerwolken noch ausgewichen, beim Sinkflug zwischen 07.35 und 07.40 kurzzeitig hineingeraten, da hat es stärker gewackelt (leichte Turbulenzen). Später erreichten wir die labile Rückseite mit größeren Wolkenlücken und mächtigen Schauerwolken (Cumulonimbus incus):

      Landeanflug auf Frankfurt-Flughafen, lockerer Stratocumulus vorne, Cumulonimben im Hintergrund (mittig Reifestadium, links in Auflösung)

      Leider machte sich bei der Canon Powershot G3X wieder das Problem mit dem Autofocus bemerkbar, er hat mehrfach nur die (dreckige) Scheibe scharf gestellt und nicht die Wolken. Schade.

      Die Landung selbst verlief sehr geschmeidig auf der (neuen) Landebahnwest. Danach wurden wir mit dem Bus abgeholt und fuhren relativ lange bis zum Terminal. Ich folgte der Beschilderung zur Gepäckausgabe und musste nur kurze Zeit warten, mein giftgrüner Koffer war zum Glück rasch gesichtet. Danach wurde es mühsamer. So richtig ausgeschildert war der Busbahnhof erst nicht, und vom Terminal kommend gibt es überhaupt keine Schilder, an welcher Stelle die einzelnen Busse abfahren. Ein Übersichtsplan hätte mir geholfen. So irrte ich erst ein wenig herum, bis ich den Busbahnhof fand und den richtigen Bus. Dieser war natürlich prall gefüllt. Beim Umstiegsbahnhof kannte der Fahrscheinautomat meine Haltestelle nicht, also schnell den nächsten Ort genommen, weil der Zug schon einfuhr. Hotel-Checkin war problemlos, das Zimmer leider ziemlich verraucht vom Vorgänger, hätte auf ein anderes bestehen sollen. Keine Couch im Zimmer, nur ein schmales Kopfkissen, die Nachtischlampe so dunkel, dass ich im Bett nicht lesen konnte, die Deckenlampe so ungünstig, dass deren Licht auch nicht ausreichte.

      Die Ankunft

      Wesentlich mühsamer wurde es danach, als ich den Eingang zum Veranstaltungsort suchte. Es gab mehrerere Tore, eines für Besucher, das ich aber nicht fand, es war auch am Plan nicht eingezeichnet, welchen ich vorher ausgedruckt hatte. Ich irrte zwei Mal herum, ehe ich beim dritten Mal dann ein Herz fasste und den Security-Mann fragte. Natürlich war ich richtig, nur das Tor war falsch bezeichnet. Ich ließ mir einen Besucherausweis ausstellen. Am Gelände angekommen fiel mir ein, dass ich ja noch eine Wertkarte brauchte, weil man dort ausschließlich bargeldlos bezahlte. Die Karte konnte man nur mit Geldscheinen aufladen. Nirgends stand eine Info, wie das funktionierte, geschweige, wo man einen Automaten finden konnte. Also fragte ich in der Cafeterie nach und bekam den richtigen Hinweis. Vor der Kantine stand der Automat, nahm aber meinen Schein nicht. Ich verzweifelte langsam, auch dort stand nicht, was man in so einem Fall machen sollte. Ich probierte es zig Mal, dann fragte ich beim Service Desk nach, der kannte sich nicht aus und meinte, ich solle doch jemand fragen, der in der Kantine arbeitet. Ich fragte insgesamt drei Personen, keiner wusste so richtig Bescheid und verwies mich jeweils an andere. Ich ging dann in die Kantine und fragte eine Mitarbeiterin, die mir in nicht leicht verständlichem Deutsch etwas sagte, was ich akustisch nicht verstand und mich an eine andere Person verwies, die ich auch nicht kannte. Ich hakte nach “Aber normalerweise müsste das doch so funktionieren, oder?” Sie blökte mich an “Ja, normalerweise! Aber was weiß ich denn, ich kann auch nichts dafür!” Ich drehte mich zornig um und rannte fluchend nach draußen. Warum ließ sie ihren Frust an mir ab? Warum konnte man bei dem blöden Automaten nicht einfach einen Hinweis machen “Bei technischen Problem wenden Sie sich bitte an XXX…!”

      Draußen wurde ich dann erlöst, ein schick gekleideter Mitarbeiter kam vorbei und half mir freundlich, indem er den Schlüssel für das Gerät holte, neustartete (Windows XP!) und dann ging es. Bis dahin war eine dreiviertel Stunde vergangen, ich hatte reichlich Durst und Hunger und war kurz vorm Overload.

      Das Seminar

      Viel kleiner als erwartet. Nur 14 statt 30 Teilnehmer. Kein Siezen, sondern Duzen, was für mich viel angenehmer war. Die Vorstellrunde überstanden. Schwieriger war eher die Feedbackrunde, denn ich blieb relativ fachbezogen, während die anderen sowas sagten wie “der Austausch war super, toll organisiert, nette Gespräche am Abend, etc.” Sonst war es durchaus anstrengend, über viele Stunden des Tages zuzuhören. Mit Handy spielen verboten. Die Mittagspause in einer auf 100% neurotypische Menschen ausgerichteten Kantine, Platz für rund 300 Leute. Urlaut, eine einzige Kakophonie, unterhalten unmöglich. Schnell weg!

      Smalltalk

      Das war am Anfang die größte Herausforderung, denn bis auf einen kannten sich alle anderen Teilnehmer schon als Kollegen oder durch frühere Aus- und Fortbildungen. Etliche hatten das logische Bedürfnis, sich auszutauschen, aber dadurch kam ich kaum zu Gesprächen bzw. wusste ich nicht, wo ich anknüpfen sollte. Es wurden viele Interna ausgetauschen, teilweise war es mir fast peinlich, dabei zuzuhören, doch wenn man beim Abendessen zusammensitzt, kann man nicht weghören. Wenn es dann bei klassischen Smalltalkthemen nur um Übersee-Reisen geht, bin ich ebenfalls außen vor, weil ich noch nie im entfernteren Ausland Urlaub gemacht habe. Leichter fielen mir die Gespräche grundsätzlich am Weg zum Abendlokal, wenn man zu zweit nebeneinander ging als im Lokal selbst, die bis auf einmal immer sehr gefüllt waren und so laut, dass ich größte Mühe hatte, akustisch mitzukommen. Das kostete viel Energie und ich war abends immer so müde, dass ich nicht einmal zum Lesen kam. Hier hätte ich es definitiv leichter gehabt, wenn ein zweiter Kollege dabei gewesen wäre, wie es in früheren Jahren immer der Fall war.

      Wie so oft muss ich immer einen Spagat finden zwischen dem, was man beim ersten Mal erzählen darf und was zu privat ist oder zu weit geht. Politik war glücklicherweise überhaupt kein Thema.

      Heimreise

      Nach dem Seminar fügte ich noch einen kleinen Heimaturlaub an, erst ein relativ vergnügliches Zweitligaspiel von Darmstadt gegen Ingolstadt, das sich eher zufällig ergeben hat. Trotz Hundskick sehr kurzweilig aufgrund der reichlich emotionalen Darmstadtfans, die jede Schiriaktion mit entsprechenden Ausrufen belegten. Als neutraler Zuschauer konnte ich nur in mich hineinschmunzeln. Die Rückfahrt war dann wieder anders als geplant, weil just an diesem Tag der deutschlandweite Bahnstreik stattfand. Meine reservierte Zugverbindung fiel aus, zum Glück galt das Ticket den ganzen Tag und für jede Zugverbindung, nur der Sitzplatz war halt futsch. So fuhr ich dann statt ICE zwei Mal mit dem Regionalexpress nach München, was unerwartet bequem war. Solange man fährt, kann man mit längerer Reisezeit leben. Lästig sind nur längere Wartezeiten in der Kälte bzw. an Bahnhöfen ohne Infrastruktur. In München hatte sich der Verkehr wieder normalisiert bis Mittag und ich konnte mit dem RJ weiterfahren. Leider war die erste Klasse schon ausgebucht und nachdem ich zwei Mal vom Sitzplatz vertrieben wurde, saß ich wieder im Bordrestaurant wie sonst auch immer. Zumindest war die Wiener Kellnerin gut aufgelegt.

      Ich: “Ich hätte gerne einen Verlängerten und ein Gösser.” –

      Sie: “Gemeinsam oder hintereinander? ” –

      Ich: “Gleichzeitig.”

      Zu einer Bremer Männergruppe, die in den Schiurlaub fuhr und sich dabei besaufte:

      “Es ist lustig, wir haben die gleiche Sprache, hören uns gegenseitig aber ziemlich deppert an.”

      So kam ich insgesamt sechs Stunden früher an als geplant. Mitten während der Zugfahrt noch ein kleiner Schreck, als sich der Vermieter plötzlich meldete. Immer bei längeren Abwesenheiten fürchte ich ja, dass was mit der Wohnung ist. Dieses Mal hatte er angeblich die Miete nicht bekommen, obwohl ein Dauerauftrag eingerichtet ist. Ich schaute gleich am Konto nach, alles normal abgegangen. Zur Sicherheit ging ich direkt nach der Ankunft in Salzburg zur Bank, ließ mir versichern, dass eh alles passt und der Vermieter offenbar schasaugert war, wie er am nächsten Tag auch zugab. Nach diesem kleinen Nervenkitzel hatte ich dann alles überstanden.

      Was lässt sich als Fazit ziehen?

      Autismusbedingte Schwierigkeiten ergaben sich vor allem durch den Mangel an Beschilderungen/Hinweisen am Seminargelände (Orientierungsproblem bzw. Exekutive Dysfunktion). Dadurch musste ich gleich am ersten Tag mehrfach Fremde ansprechen, was sehr viel Energie gekostet hat. Später war die Kantine ein Problem, die einfach viel zu voll war, auch in der Cafeteria war immer viel los. Rückzugsräume für mich zu finden, war schwierig, auch in den Pausen. Ich hätte natürlich abends alleine Essen gehen können, aber wenigstens da wollte ich die anderen Teilnehmer besser kennenlernen. Als Fremder in eine Gruppe hineinzufinden, wo jeder jeden kennt, fällt mir nach wie vor schwer. Das war im neuen Job so und ist da nicht anders. Das ist der große Vorteil des Internets, wo man sich lange vor dem eigentlichen Kennenlernen austauschen kann. Dann hat man Anknüpfungspunkte. Erst am letzten Tag merkte ich dann, wie viel Energie die Woche gekostet hat. Ich hatte ein Speichermedium im (fünf Gehminuten entfernten) Hotel vergessen, und war unsicher, ob ich mitten im Vortrag gehen sollte, um es zu holen, bis ich zweifach aufgefordert wurde, es doch zu holen, weil es um die Ecke lag. Obwohl es wortwörtlich naheliegend war, spürte ich die Hirnblockade. Der Bahnstreik verursachte zum Schluss auch wieder Unruhe, weil ich wusste, wie voll und unzuverlässig deutsche Züge sind. Genau das wollte ich ja vermeiden durch die Reservierung. An so einem (Rückreise-) Tag bin ich dann meist nicht mehr ansprechbar bzw. nur noch nervös und gereizt. Alles in allem blieb ich im gesamten Zeitraum von einer größeren Meltdown/Shutdown-Phase verschont, nur nach dem defekten Kartenautomaten hatte ich mit der Selbstbeherrschung zu kämpfen. Was helfen kann: So viele Vorabinformationen wie möglich. Letzendlich ist dann doch jede Situation wieder anders.

       

  9. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Wednesday, 12-Dec-2018 12:36:34 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    14.11.2018 pos'ablity: I’m a Celeb star Anne Hegerty – “I don’t suffer Asperger’s, I suffer from idiots” – http://posabilitymagazine.co.uk/im-a-celeb-star-anne-hegerty-doesnt-suffer-autism-i-suffer-from-idiots/ !autismus
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      I'm a Celeb star Anne Hegerty - "I don't suffer Asperger's, I suffer from idiots"
      By posabilitymagazine from PosAbility Magazine | Disability Magazine
      I’m a Celeb star Anne Hegerty – “I don’t suffer Asperger’s, I suffer from idiots”
  10. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Wednesday, 12-Dec-2018 12:18:51 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    27.11.2018 Spectrum News: Why we need to respect sexual orientation, gender diversity in autism – https://www.spectrumnews.org/opinion/viewpoint/need-respect-sexual-orientation-gender-diversity-autism/ !autismus
    In conversation Wednesday, 12-Dec-2018 12:18:51 EST from social.stopwatchingus-heidelberg.de permalink

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      Why we need to respect sexual orientation, gender diversity in autism
      By John Strang from Spectrum | Autism Research News
      Autistic people with a minority sexual orientation or gender identity face specific challenges, from having their self-assessments dismissed to difficulties advocating for their gender needs.
  11. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Friday, 30-Nov-2018 15:09:45 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    14.09.2017 Allgemeinarzt Online: Autismus und Asperger: Welche Rolle spielt der Hausarzt? – https://www.allgemeinarzt-online.de/a/autismus-und-asperger-welche-rolle-spielt-der-hausarzt-1837570 !autismus
    In conversation Friday, 30-Nov-2018 15:09:45 EST from social.stopwatchingus-heidelberg.de permalink

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      Autismus und Asperger - Welche Rolle spielt der Hausarzt? • allgemeinarzt-online
      Allgemeinärzte werden in in ihrer Praxis eher mit Erwachsenen mit Autismus/Asperger zu tun haben. Wie lassen sich die Herausforderungen bewältigen?
  12. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Sunday, 11-Nov-2018 12:16:44 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    11.11.2018 Autisten bloggen: Spitalsaufenthalt – https://autistenbloggen.wordpress.com/2018/11/11/spitalsaufenthalt/ !autismus – Felix erklärt ein paar Irrtümer über Autismus, die ihm bei einem Krankenhausaufenthalt begegnet sind.
    In conversation Sunday, 11-Nov-2018 12:16:44 EST from social.stopwatchingus-heidelberg.de permalink

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      Spitalsaufenthalt
      By Forscher from autistenbloggen

      Meine Hausberge (Kapuzinerberg, Kühberg und Gaisberg) im schönsten Herbstkleid (Blick aus dem Zimmer vom Spital)

      Erste OP seit 11 Jahren (kleiner Nabelbruch wurde direkt genäht mit selbstauflösenden Fäden). Über die Vorbereitung hatte ich schon berichtet. Der zweite Versuch, den Chirurgen zu treffen, hat dann funktioniert. Ich hatte das Aufklärungsgespräch in seinem Büro und das mit der Anästhesistin im Schwesternbüro. Der Eingriff dauerte nur rund zwanzig Minuten und verlief komplikationslos. Nach einer Nacht im Spital wurde ich am nächsten Morgen entlassen. Meine Mutter kam am gleichen Tag aus Deutschland und half mir im Haushalt in den letzten Tagen. Mittlerweile ist die Bewegung fast schmerzfrei und mein lästiger Husten fast weg, den ich mir kurz zuvor eingefangen habe.  In diesem Beitrag möchte ich kurz erwähnen, was gut lief und was in der Kommunikation zwischen mir (Autisten) und medizinischem Personal ausbaufähig ist.

      Wichtig hervorzuheben ist mir: Pfleger, Schwestern und Ärzte waren alle freundlich. Ohne Migranten würde so ein Spital nicht funktionieren, ich möchte Euch nicht missen. Danke, dass es Euch gibt!

      Im (anonymen) Patientenfragebogen hatte ich die Gelegenheit genutzt, ein paar Irrtümer klarzustellen:

      Anonymer Fragebogen im Spital

      1. Autismus ist keine Klaustrophobie!

      Im Vorgespräch hatte der Chirurg der Anästhesistin erklärt, ich sei klaustrophobisch und möchte daher nicht im allgemeinen Wartezimmer Platz nehmen. Als ich vor ihr saß und erläuterte, dass ich Autist bin, sagte sie “Das ist aber was ganz anderes!”

      Klaustrophobie ist die Beklemmung in abgeschlossenen Räumen, Aufzügen oder bei MRT-Untersuchungen. Damit habe ich keine Probleme. Mein Unbehagen in einem vollgestopften Wartezimmer rührt von der Reizüberflutung her. Die Leute reden durcheinander, husten, nießen, stinken, schneuzen sich, Handys klingeln, Klingel- und Signaltöne lärmen. Dazu herrscht oft Hektik, Kommen und Gehen, schreiende und rennende Kinder. Inmitten dieses Reizschwalls wird man dann aufgerufen und ich habe größte Mühe, meinen Namen akustisch zu erfassen. Je länger ich bleibe, desto größer wird der emotionale und sensitive Stress (= “Overload, Überlastung”). Je nach Tagesverfassung kommt der Punkt, an dem meine Amygdala den Schalter umlegt: kämpfe oder flüchte. Im Allgemeinen wähle ich Letzteres: Ich flüchte, um mich selbst zu schützen.

      2. Asperger ist kein “Autismus light”!

      Am Tag der Aufnahme erwähnte ich meine Autismus-Diagnose. “Aber kein klassischer Autismus?” fragte die Schwester nach. “Asperger!” sagte ich und registrierte Erleichterung. Wie schon im Fragebogen geschrieben, sind leicht und schwer oft Einschätzungen von außen. Die Deduktion Autismus = klassischer Autismus = schwer betroffen gilt ebenso wenig wie Asperger =/= Autismus = leicht betroffen. Asperger ist Teil des autistischen Spektrums, nach dem ICD-11 (in den USA: DSM-V) gibt es weder klassischen Autismus (früher frühkindlicher Autismus) noch Asperger noch atypischen Autismus, es heißt einfach Autismus-Spektrum.

      Für dieses Spektrum gibt es zwei anschauliche Definitionen:

      Autismus als Spektrum unterschiedlich betroffener Eigenschaften

      Egal ob klassisch oder Asperger, bei allen Autisten sind die Bereiche Sprache, motorische Fähigkeiten (Grobmotorik, Feinmotorik), Wahrnehmung, Exekutivfunktionen und Reizempfindichkeit betroffen, aber bei jedem Autisten unterschiedlich. Man wird keine identisch betroffene Autisten finden, auch wenn Mehrfachüberlappungen natürlich möglich sind. Nichtbetroffene verstehen unter “stärker betroffen” häufig, dass ein Autist nicht sprechen kann, extrem auf Geräusche reagiert und sich nicht selbst versorgen kann (Exekutivfunktionen). Dann kommen aber häufig noch Begleiterkrankungen hinzu, deren Auswirkungen nicht ursächlich mit Autismus zu tun haben. Aber: Auch ein “schwächer betroffen” wirkender Autist kann sich stark beeinträchtigt fühlen, wenn er zwar in der Lage ist zu sprechen, aber oft missverstanden wird und nicht zwischen den Zeilen lesen kann. Gerade von unauffälligen Autisten wird das Gleiche erwartet wie vom nichtautistischen Umfeld auch. Wenn man diese Erwartungen nicht erfüllen kann, erzeugt das große Frustration, Selbstzweifel bis hin zu Depressionen und (Bring-)Schuldgefühlen.

      Autismus als dimensionale Größe

      Die heute gängige Definition trennt nicht mehr in voneinander abgegrenzte Kategorien “klassisch”, “Asperger” und “atypisch”, weil das in vielen Fällen gar nicht so eindeutig ist, sondern spricht vom Autismus-Spektrum mit unterschiedlichen Schweregraden. Die unter Ärzten übliche Definition sieht einen Autisten irgendwo zwischen einem extremen Rand von stark betroffen und schwach betroffen. Die milden Beeinträchtigungen gehen fließend in den “broader autism phenotype” über, landläufig bekannt unter “Person hat autistische Züge”. Die Durchschnittsbevölkerung nimmt irrtümlicherweise an, dass sich an so einer Einstufung lebenslang nichts ändert (i), ausgenommen Versorgungsämter und Behörden, die wiederholt eine Schwerbehinderung neu feststellen lassen wollen, als würde sich der Autismus von heute auf morgen auswachsen.

      Viel realistischer ist aber davon auszugehen, dass die Schwere der Beeinträchtigung nicht zeitstabil ist, sondern je nach Tagesverfassung (ii) und Alter (iii) wechselt. Viele Autisten leiden unter chronischen Schlafstörungen. Der Energieaushalt ist schon nach dem Aufstehen geringer als bei Nichtautisten. Es genügt dann eine geringere Menge an Umgebungsreizen, Aufgaben, Kommunikation mit Mitmenschen und anderen Herausforderungen, um den Kippschalter der Amygdala zu aktivieren. Nicht jeder Autist kann flüchten oder sich zurückziehen. Manche verstummen einfach (“Shutdown”), andere werden fremd- oder autoaggressiv (“Meltdown”). Manche Symptome verändern sich mit dem Alter, aber auch mit dem sozioökonomischen Status. In einer ruhigen (aber teuren) Wohnung lässt sich ein stressiger Alltag besser aushalten als wenn schon das unmittelbare Umfeld laut und schwierig ist. Manche autistischen Eltern proftieren von Kindern durch wachsende Selbstständigkeit, aber auch das Spiegelbild, in dem sie sich selbst besser erkennen und verstehen, andere leiden sehr darunter, nicht mehr alleine zu sein und sich zurückziehen zu können. Geschmacksempfindlichkeiten können in der Kind- und Schulzeit viel stärker ausgeprägt sein als im Erwachsenenalter. Die kommunikative Grundsymptomatik tritt meist dann erst richtig in den Vordergrund, wenn man aus dem Elternhaus auszieht und sein Leben selbst organisieren muss.

      All diese Faktoren (und noch andere) bedeuten, dass Autisten unzutreffend als stark oder schwach betroffen kategorisiert werden.

      3. Postoperative Nachsorge ausbaufähig

      Erst war die Rede von einem Netz, das eingesetzt wird, um die Bruchpforte zu verschließen. Nachdem sowohl Chirurg als auch Oberarzt (“minimal”!) bei der Mittagsvisite einen Blick drauf warfen, wurde stattdessen eine direkte Naht mit sich selbstauflösenden Fäden gewählt, weil der Bruch unter 2cm groß war. Die haben allerdings eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des Bruchs. Ob das Auswirkungen auf meine geplante Wiederaufnahme des Boulderns in der Halle ab nächstem Frühling hat, weiß ich nicht.

      Schon im Vorgespräch war geplant, dass während meines Aufenthalts eine Ernährungsberaterin darüber aufklären sollte, wie ich mich am besten ernähren konnte, nachdem ich regelmäßig unter Blähungen und Refluxbeschwerden leide. Am Aufnahmetag hat man leider vergessen, sie zu kontaktieren, am Entlassungstag danach hatten sie keine Zeit. Für mich war damit automatisch klar, dass der Termin wohl längere Zeit nicht stattfinden wird. Ich bekam das Kärtchen mit der Durchwahl in die Hand, informierte mich dann selbst auf der Website und wählte stattdessen das Kontaktformular, in dem ich meine Situation besser erklären konnte als am Telefon und dazu schrieb, dass ich Autist bin. Auf das E-Mail vor fünf Tagen erhielt ich keine Antwort mehr.

      Wenige Tage vor der OP konnte ich mich beschwerdefrei ernähren, dann verkühlte ich meine Füße durch die Klimaanlage im Büro, bekam starkes Halsweh, das sich aber wie meine Refluxbeschwerden anfühlte, die mich seit zwei Jahren quälen. Ich fühlte mich schlapp wie bei einem Infekt, aber ohne Fieber. Einen Tag vor der OP fühlte ich mich so miserabel, dass ich die OP am liebsten abgesagt hätte, aber es hätte keinen besseren Termin gegeben. Ich wurde untersucht, 36.8°C hat man im Ohr gemessen (meine Normaltemperatur ist meist um 36°C, aber das verschwieg ich), die Lunge war offenbar frei. Nach der OP bekam ich einen trockenen Reizhusten, was man auf das Intubieren hätte schieben können. Unklar war eigentlich, ob es wirklich Reflux war oder eine Verkühlung. Die Schonkost zum Frühstück – zwei Brote mit Butter, Marmelade und Kaffee – waren nicht wirklich ideal bei Reflux, aber egal. Ich wurde dann entlassen mit dem vorläufigen Entlassungsbrief, wie ich nach Hause komme, hat man nicht gefragt. Ich fragte noch, wo die nächste Apotheke für die aufgeschriebenen Medikamente sei, die war natürlich nicht in der Nähe. Eigentlich war es fahrlässig, mich so gehen zu lassen. Ich dürfte nicht gut ausgesehen haben, die Apothekerin bot mir einen Stuhl an. Ich ging danach zum nahen Taxistand und ließ mich den Kilometer bis zur Hausärztin fahren, um mich krankschreiben zu lassen (die 1,6km kosteten 10 Euro, weil wir im Stau standen). Dort stand ich dann vor verschlossenen Türen, weil letzter Urlaubstag – der “docfinder” im Internet hatte das nicht vermerkt und eine eigene Webseite hat sie leider nicht. Die letzten 600m bin ich dann zu Fuß nach Hause gegangen. Nur: Ich wusste nun weder, was ich essen sollte/durfte, noch worauf ich eigentlich bei der Wundheilung achten musste. Am Tag der Entlassung blutete es nochmal ins Duschpflaster durch, geronn dann aber. Sollte ich deswegen zum Arzt oder war das normal? Am liebsten hätte ich eine klassische Checkliste gehabt.  Der Hausarztbesuch am nächsten Tag brachte auch keine Aufklärung: Erster Tag nach dem Urlaub, Wartezimmer gesteckt voll. Der Hinweis auf den wiederkehrenden Reflux wurde mit der Dauermedikation von Pantoprazol beantwortet, und zusätzlich Vitamin D, weil Pantoprazol Osteoporose begünstigt und dafür bin ich genetisch bedingt bereits Risikopatient. Ich solle mich kalziumreich ernähren. Gegen den Reizhusten bekam ich Paracodin. So habe ich mich die ersten Tage nach der OP zwar weniger bewegt, bis auf einen kurzen Spaziergang, aber hatte anfangs einen starken trockenen Husten, der einfach nicht weichen wollte. Für die Wunde kann das nicht förderlich gewesen sein, aber es blutete zumindest nicht mehr nach. Dennoch fühlte ich mich deswegen unwohl. Letzendlich bekam ich den Husten durch reichliches Teetrinken weg, wobei erst der Ingwertee (wahlweise verfeinert mit Apfelschalen oder frischer Zitrone) deutliche Linderung brachte. Der Husten löste sich, was eher auf eine Bronchitis als auf einen Refluxhusten hinweist. Weil ich nebenher aber auch Pantoprazol nahm, werde ich wohl nie erfahren, was den Husten ausgelöst hat.

      Die Rücksprache mit dem Chirurgen am Entlassungstag ergab, dass ich wie besprochen nach zwei Wochen Schonung wieder langsam anfangen darf mit Sport. Nach zwei weiteren Wochen sollte der Bruch soweit verheilt sein, dass ich auch über 5kg wieder heben darf, also etwa meinen Koffer für die Dienstreise. Das einzige, was mir nicht klar ist/war, was Ärzte unter “Wandern” verstehen. Meine Wanderungen bedeuten im Schnitt, dass ich 1200 Höhenmeter und 20km in unter sechs Stunden reine Gehzeit absolviere. Langsam gehen ist für mich schwierig, ebenso längere Pausen machen. Mein Wandern unterscheidet sich also vermutlich vom ärztlichen “leichte Sportarten wie wandern”. Diese Vieldeutigkeit bleibt für mich bis jetzt unklar. Nachdem ich natürlich auch daran interessiert bin, keinen Rückfall zu erleiden, habe ich meine ersten Wanderziele von den Anforderungen noch heruntergeschraubt:

      • mit dem Gaisbergbus zur Zistelalm und den Rundwanderweg (5km, 130 hm).
      • Pinsdorf – Gmundnerberg – Altmünster (11km, 430hm)
      • Gmunden – Grünberg, Abfahrt Seilbahn (10km, 600hm)
      • St. Gilgen – Falkenstein – St. Wolfgang (9km, 370hm)

      und andere Touren mit hohem Forstweganteil, wo es nicht zu steil bergab geht. Wie ihr seht, mach ich schon wieder Pläne – das hält mich am Leben. Ich muss einfach aus der Stadt raus und in die Natur.

      Essentiell ist also genügend Information. Klare Anweisungen. Lieber Einzelschritte extra erklären, weiter aufdröseln. Je mehr Informationen ich habe, desto entspannter bin ich. Und wenn per Mail nicht geantwortet wird, soll man das dazu schreiben. Einem Autisten eine Telefonnummer in die Hand drücken, bringt eher wenig. Für mich nehme ich mit, dass so eine “Autistenkarte”, wo draufsteht, was in der Kommunikation mit mir hilft, manchmal von Vorteil wäre, ebenso eine Begleitperson, die wichtige Sachen erfragen/besorgen kann, sodass ich nicht unter Narkoseresteinfluss zu Fuß zur nächsten Apotheke wanken muss.

      Wenn das Gesundheitswesen nicht unter akutem Personalmangel leiden würde und Ärzte und Pflegepersonal mehr Zeit hätte, könnte ich sowas vor Ort ansprechen. Aber um Autismus zu erklären, reichen drei Minuten zwischen Tür und Angel nicht, dafür braucht es schon mehr. Wie kann man medizinisches Personal also besser auf Patienten wie uns vorbereiten?

  13. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Monday, 05-Nov-2018 15:07:32 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    04.11.2018 Innerwelt: Es reicht … ich fordere eine echte Kontrollinstanz für Jugendämter – https://innerwelt.wordpress.com/2018/11/04/es-reicht-ich-fordere-eine-echte-kontrollinstanz-fuer-jugendaemter/ !autismus #jugendamt #kindeswohl #behördenwillkür
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      Es reicht … ich fordere eine echte Kontrollinstanz für Jugendämter
      By maedel from innerwelt

      Mittlerweile ist viel Zeit vergangen. Wir waren fast eineinhalb Jahre vor Gericht, wegen etwas, dass eigentlich selbstverständlich sein sollte. Darüber möchte ich heute berichten. Denn die Schonfrist ist vorbei. Mein Stillschweigen nicht mehr notwendig, um der anderen Seite nicht noch mehr Informationen zuzuspielen, als gut für uns wäre.
      Wir haben verloren, vielmehr mein Sohn, weil …

      … Es gibt keine Kontrollinstanz inhaltlicher Form für die Entscheidung des Jugendamtes …

      Etwas, dass wir schmerzlich nach so langer Zeit erfahren mussten. Auch das Landesjugendamt hat nur eine beratende Funktion, kann aber einen Entscheid nicht aufheben. Kann das rechtens sein?
      Ja, man kann klagen. Vor dem Verwaltungsgericht. Aber dort wird nur der Verwaltungsakt an sich geprüft. Eineinhalb Jahre lang, haben wir Bericht um Bericht geschrieben. Ärzte konsultiert, Berichte eingefordert und alles um uns herum kirre gemacht. Und dann war alles umsonst. Gegen Amtsaussagen und Amtswillkür kann nicht geklagt werden. Es wäre völlig egal gewesen, was drin steht. Hauptsache die Berichte liegen vor und damit ist der Verwaltungsakt vollzogen.
      Bei uns wurde beispielsweise eine Überraschungshospitation mit drei Mitarbeitern des Jugendamtes, zunächst sogar ohne unser Wissen, anberaumt. Sie suchten auch kein Gespräch mit den Lehrern oder der Schulbegleiterin und verdrehten Aussagen meines Sohnes.
      Ingesamt haben wir im Grunde selbst für unsere Niederlage gesorgt, da wir so hinterher waren, dass alle Berichte vorliegen. Das ist vielleicht das bitterste an der Situation und der Leidtragende an der Geschichte ist mein Sohn. Ein 12 jähriger Autist.

      Ich erzähl euch von ihm. Damit ihr erahnen könnt, was er zu leisten vermag. Wie großartig er ist. Er war nonverbal bis er sieben war. Dann lernte er endlich lesen und mit dem lesen brachte er sich selbst das sprechen bei. Noch während der dritten Klasse wechselte er in eine Regelschule und er arbeitete sich dort ohne jegliche Hilfe in ein Gymnasium hoch. Nicht, dass er keine gebraucht hätte. Die Hilfe wurde ihm verwehrt. Von der Schule und das Jugendamt schüttelte sich von aller Schuld frei. Die Schule war das Problem.
      Im Gymnasium dann sollte alles anders werden. Nur diesmal stellte sich das Jugendamt quer. Betitelte mich als Mutter, die alles nur schwarz malt und mich entgegen der Verselbständigung meiner Kinder stellen würde. Die Autismusbauftragte beschimpft Autisten als vertätschelt und übervorteilt.
      Ich dachte damals ich höre nicht recht.

      Wir zogen vor Gericht.

      Inzwischen hat er zwar vormittags eine Begleitung, aber nicht für die Hausaufgabenbetreuung, die gerade in den ersten Jahren des Gymnasiums wichtig ist. Obwohl Schule, Nachmittagsbetreuung und Psychiater einstimmig eine vollumfängliche Begleitung fordern, bleibt das Jugendamt bei einer Teilbegleitung mit der Option, die Stunden bei Bedarf zu schieben. Dabei muss man festhalten, dass das Jugendamt den Bedarf sowohl für den Vormittag als auch den Nachttag bestätigt hatte.
      Das Gericht selbst enthält sich jeder inhaltlichen Bewertung. Lediglich wurde inhaltlich ein Einwand dazu geschrieben, dass Hausaugaben nicht als Wissenserwerb dienen und daher nicht begleitet werden müssten.
      In einem Gymnasium, wo Kindern bereits in der 5ten Klasse eingebleut wird, dass sie sich die Themen in den Hausaufgaben selbst erarbeiten müssen.
      Solange der Verwaltungsakt eingehalten wird, hat das Jugendamt keinerlei Kontrollinstanz. Auch nicht durch das Gericht. Niemand der ihnen auf die Finger schaut. Das betrifft nicht nur den Bereich der Integrationshilfe. Nein, bei weitem nicht. Es geht um jedwede Entscheidung, die ein Sachbearbeiter fällt. Egal welches Amt. Das heisst im Umkehrschluss, dass jeder der Willkür des Amtes ausgesetzt ist.
      Ich habe von der Petition gelesen, aber was die da verlangen ist zwar richtig und wichtig. Ein erster Schritt, aber er reicht mir nicht. Ich will mehr.

      Ich will ein Amt oder ein Gericht, dass eine tatsächliche Kontrolle darstellt. Auch inhaltlich.

      Wusstet ihr zum Beispiel, dass man euch jederzeit ein Kind wegnehmen kann, rein auf einen Verdacht hin. Wusstet ihr, dass die einzige Chance, dieses Kind wieder zu bekommen in einem Verfahrensfehler liegt, der ganz zu Anfang begangen wird? Denn wenn sie das Kind holen, ist der Beschluss noch nicht da. Nur gegen diesen Fehler kann man klagen und das Zeitfenster dazu ist verdammt klein. Danach ist man völlig der Willkür des Sachbearbeiters ausgeliefert.
      Kann das rechtens sein?
      Ganz gut ist die Willkür mancher Beurteilung von Sachbearbeitern auch hier zu sehen.

      Wusstet ihr, dass ein Jugendamt gerne mit Inobhutnahme droht, nur um Kosten zu sparen? Die Sachbearbeiter wissen sehr wohl, dass Eltern dann sofort einknicken. Ich erzähl euch mal was. Das einzige, wo das Jugendamt tatsächlich kein Mitspracherecht hat, ist in der Wahl der Schulform. Das wiederum darf nur das Schulamt und das entscheidet in Zusammenarbeit mit den Schulen und den Eltern. Es ist nicht rechtens, dass ein Jugendamt verlangt, dass ein Kind in eine Förderschule soll, damit man sich den Integrationshelfer spart und erst recht nicht, mit einer Inobhutnahme zu drohen. Das haben sie bei mir nur einmal versucht und ich hatte damals das riesen Glück eine sehr engagierte Lehrerin an der Seite meines Kindes zu haben, die ihm zur Seite stand. Aber all die anderen. Wer sagt ihnen sowas? Wer kontrolliert das? Ist das rechtens?

      Wusstet ihr, dass eine Gemeinde entscheiden kann, ob ein Ordnungsamt auf Widersprüche reagieren muss? Wenn nicht, könnt ihr auf und nieder springen und bekommt dennoch nicht recht. So passiert bei einem Bekannten, dessen Uhr falsch ging und daher einen Strafzettel erhielt, weil er die Parkuhr falsch eingestellt hatte. Wer kontrolliert sowas? Ist das rechtens?

      Warum muss ein Bericht eines Trägers (in Persona des Schulbegleiters) mit Absprache über das Jugendamt gehen. Vielmehr wurde der Träger sogar ermahnt, Berichte nur nach Rücksprache mit dem Jugendamt herauszugeben. Sind solche Vorgehensweisen überhaupt rechtens und noch viel wichtiger, wer prüft sowas denn?
      Warum dürfen Eltern nicht einen direkten Bericht einfordern. Hier kann es doch nur um inhaltliche Kontrolle gehen. Eine andere Erklärung für ein solches Verfahren fällt mir nicht ein.
      Warum sehen wir nie die Berichte der Schule? Diese dürfen laut Schule nur noch über das Jugendamt eingesehen werden.
      Ist das rechtens? Wer kontrolliert sowas?

      Das Jugendamt zum Beispiel behauptet, durch die Splittung der Bereiche Verwaltung, Sachbearbeiter und Recht eigene Kontrollinstanzen aufgebaut zu haben.
      Aber die Verwaltung sitzt auf den Geldern und handelt damit nicht uneigenützig. Das Recht beurteilt nur die Klagefähigkeit. Das heisst, sie prüft wie der Richter nur, ob der Verwaltungsakt eingehalten wurde und der Sachbearbeiter? Tja, könnt ihr euch vielleicht denken.

      Es reicht. Ich fordere Gerechtigkeit und ich fordere eine echte Kontrollinstanz für alle Ämter.
      Ich bin nur eine von vielen und ich weiß, dass es dazu unzählige Fallbeispiele gibt. Ich starte hier einen Aufruf. Ich bin Mitglied des Projektes Autismusstrategie in Bayern und will versuchen den Punkt einer Kontrollinstanz für das Jugendamt einzubringen. Ob das was bringt, weiss ich nicht. Aber versuchen würde ich es. Und ich brauche eure Hilfe.
      Schreibt mir eure Fälle und eure Erfahrungen hier in den Kommentaren. Falls vorhanden, schickt mir gerne auch per mail ein Aktenzeichen bei abgeschlossenen Fällen und ich brauche auch bundesweite Fälle. Bedenkt, dass ich es politisch über das Projekt einbringen möchte. Das geht erstmal leider nur um das Thema Autismus. Allerdings sind hier nicht nur die Fälle mit Kindern relevant oder welches Amt es betrifft.

      Vielleicht können wir daraus was machen …
      Beatrix Schweigert

  14. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Monday, 05-Nov-2018 14:33:17 EST Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Ich werd Euch, #piraten, ab heute täglich dran erinnern (wenn ich es nicht vergesse ;-)): Bitte quasselt beim #bpt182 nicht ständig im Plenum! Hier hab ich aufgeschrieben, warum: https://blog.atari-frosch.de/2017/03/26/piraten-klausur-vs-klassentreffen/ #wasihrnichtseht !autismus
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      Piraten: Klausur vs. Klassentreffen
      from Froschs Blog
      Piraten: Klausur vs. Klassentreffen
  15. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Thursday, 25-Oct-2018 14:49:59 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    24.10.2018 Allgemeine Zeitung: Gewitter aus Reizen führt zu „Overload“ – https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/hochheim/gewitter-aus-reizen-fuhrt-zu-overload_19141141 !autismus
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  16. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Thursday, 06-Sep-2018 12:23:37 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Aufstehen, duschen, frühstücken, sich fertig fühlen wie nach einem harten 20-Stunden-Tag. Seit einer guten Woche. #wasihrnichtseht 😢 !autismus
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  17. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Wednesday, 05-Sep-2018 09:02:16 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    05.09.2018 Creautism: Ein Spektrum – https://creautism.wordpress.com/2018/09/05/ein-spektrum/ !autismus – „Autismus ist nicht heilbar, aber ich bemerkte bei mir selbst, dass meine Symptome nicht immer auf dem gleichen Level verharren.“
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      Ein Spektrum
      By Sarinijha from Creautism

      Vor drei Tagen las ich einen Blogbeitrag von Elodiy. Sie schreibt darin über die fälschliche Annahme, dass es leichten und schweren Autismus gäbe und beschreibt zudem, dass auch die einzelnen Symptome nicht immer auf die gleiche Weise ausgeprägt sind.

      Die leichten und schweren Formen basieren auf dem Irrtum, dass es sich bei Autismus um etwas mit linearer Ausprägung handelt. Wie etwa Fieber, wo sich leicht und schwer anhand der gemessenen Temperatur bestimmen lässt.
      (Elodiy)

      Vor einigen Monaten stellte ich einmal die Frage, ob Autisten mit der Zeit eigentlich auch weniger oder mehr autistisch werden können. Das war vielleicht eine naive Frage, aber dieses Thema machte mir Gedanken. Autismus ist nicht heilbar, aber ich bemerkte bei mir selbst, dass meine Symptome nicht immer auf dem gleichen Level verharren. Manchmal konnte ich mich eine halbe Stunde problemlos mit der Nachbarin unterhalten, einige Wochen später wurde bereits die Begrüßung derselbigen zum Kraftaufwand. Ich fragte mich unwillkürlich, ob ich autistischer geworden war, oder welche sonstige Begründung hinter meinem sich wandelnden Verhalten lag.

      Inzwischen weiß ich, dass ich nicht autistischer geworden war, sondern meine Fähigkeit zur Kompensation abgebaut hatte. Das passiert beispielsweise bei Müdigkeit, einem Mangel an Energie oder Zeiten von enormen Stress. Meine Großmutter nennt das gerne „Rückfall“. Am Anfang fühlte ich mich von ihrer Aussage verletzt, empfand sogar Ärger, aber inzwischen verstehe ich ihren Gedankenansatz. Meine Großmutter kennt mich aus einer Zeit, in der ich zu keinerlei Kompensation fähig war. Als Kind und Jugendliche konnte ich immer nur „Ich“ sein, ohne Maskierung, ohne Chamäleonkostüm. Zu Beginn meines Studium begann ich automatisch mit der Kompensation. Das erweckte auf meine Großmutter den Eindruck, dass ich viele autistische Verhaltensweisen abgelegt hatte. In Wahrheit hatte ich diese Verhaltensweisen jedoch nicht abgelegt, sondern sie hinter der Maskierung versteckt. Das funktioniert über einen gewissen Zeitraum.

      Wenn meine Großmutter und ich zwei Stunden in der Stadt unterwegs waren, konnte ich für diese Zeit kompensieren und nach Außen hin ein unauffälliges Verhalten präsentieren. Nach den zwei Stunden kehrten wir nach Hause zurück, wo ich augenblicklich verstummte und zu keiner weiteren Konversation fähig war. Oft konnte ich mich nicht einmal mehr von der Stelle rühren oder nutzte mein Stimming, so dass meine Großmutter den Eindruck bekam, dass ich einen „Rückfall“ hatte und in alte Verhaltensmuster gefallen war. In Wahrheit sind dies aber keine alten Verhaltensmuster. In den zwei Stunden der Kompensation habe ich mein Verhalten vielmehr unterdrückt, mit einer Maskierung überschattet.

      Man könnte auch sagen, dass der Autist quasi ständig im Spektrum herum wirbelt. An manchen Tagen können Dinge wie Smalltalk gelingen, an anderen ist selbst eine einfache Begrüßung enorm anstrengend.
      (Elodiy)

      Interessanterweise habe ich erst zu Beginn meines Studiums mit der Kompensation begonnen. In meiner gesamten Schulzeit, aber auch in meiner Ausbildung und auf dem zweiten Bildungsweg für das Abitur, war ich in meinem Verhalten immer irgendwie auffällig. Menschen, die mich zu meiner Ausbildungszeit oder im Abitur kennengelernt haben, kennen mich daher noch mit meinen Eigenarten und Merkwürdigkeiten. Menschen, die mich erst im Studium kennengelernt haben, würden vermutlich nicht glauben, dass ich Autistin bin und eine ganze Palette an Schwierigkeiten habe. In meinem Studium trug ich das Chamäleonkostüm wie eine zweite Haut. Das gelang mir gut, weil ich genau zu meiner Studienzeit eine eigene Wohnung bezog.

      Meine erste Wohnung hier war sehr autistenfreundlich, weil sie im Hinterhof lag und äußerst reizarm war. Ich hatte keinerlei direkte Nachbarn, da ich in einer umgebauten Werkstatt lebte. Niemand lebte über oder unter mir, niemand rechts oder links neben mir; ich hatte komplett meine Ruhe. In der näheren Umgebung gab es keine Rasenflächen oder große Gärten, daher auch im Sommer kaum Geräusche oder Grillfeste. Ich hatte nicht einmal eine Türklingel, so dass ich auch keinen unerwarteten Besuch bekommen konnte. Für mich war das oft der einzige Ausgleich, nachdem ich den Tag über oft stundenlang kompensiert hatte.

      Zur Kompensation hatte ich mich zu Beginn des Studiums bewusst entschieden, wobei ich den Begriff damals noch nicht kannte und keine Ahnung davon hatte. Ich wusste nur, dass ich in meinem Studium anders sein wollte. Ich zog schließlich in ein anderes Bundesland, kannte noch keine Menschen. Niemand konnte Vorurteile haben, weil niemand mich bis zu diesem Zeitpunkt gekannt hatte. Also nahm ich mir fest vor, mich so unauffällig und „normal“ wie möglich zu verhalten. Ich wusste nicht, ob mir das gelingen würde, aber ich wollte es wenigstens versuchen und dieses Projekt starten. Am Anfang war es schwierig, aber mit der Zeit gelang es mir immer besser. Ich brauchte viel Energie für diese Maskierung, aber ich wurde dafür auch zum ersten Mal in eine Gruppe integriert. Alle autistischen Verhaltensweisen überschattete ich, ließ sie erst alleine in meiner Wohnung raus.

      Es funktionierte vier Jahre lang, in denen ich vermutlich nicht nur kompensierte, sondern auch sehr stark dissoziierte. Mit diesen vier Jahren kann ich mich nicht identifizieren, habe kein Ichgefühl für diese Zeit, als hätte ein anderer Teil von mir redensartlich das Steuer übernommen. Diesen Teil nenne ich heute „die Studentin“. Nach meinem Gefühl steckte sie weniger tief im Spektrum, hatte mehr Energie zur Kompensation. Vor knapp einem Jahr dann der Wechsel. Die Studentin verschwand in den Hintergrund, ich in den Vordergrund. Für mich war das ein Schock. Das Studium, die Aufgaben und das Leben überforderten mich. Nach außen wirkte ich wieder autistischer, was vor allem meine Kommilitonen nicht nachvollziehen konnten.

      Auch jetzt im Moment habe ich wieder vermehrt Schwierigkeiten mit der Kompensation. Das Einkaufen fiel mir in den letzten Wochen leicht, im Moment hingegen ist das eine echte Hürde für mich, als würde ich mich wieder tiefer im Spektrum befinden. Geräusche, Farben, Gerüche, Menschen, Kommunikation, Berührungen; alles Reize, auf die ich im Moment wieder extrem sensibel reagiere.

  18. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Monday, 03-Sep-2018 08:45:08 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Befürchtung, daß ich mich wegen meines extremen Löffelmangels seit letzten Mittwoch mal wieder rechtfertigen muß. Der Kopf macht das jedenfalls schonmal und nimmt mir noch mehr Löffel. *ARGHS* #wasihrnichtseht !autismus
    In conversation Monday, 03-Sep-2018 08:45:08 EDT from social.stopwatchingus-heidelberg.de permalink
  19. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Saturday, 01-Sep-2018 12:30:47 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Hab nochmal alle Löffel zusammengekratzt, um mir was zu Essen zu kochen. Als Dankeschön krieg ich jetzt Musikbeschallung von den „lieben“ Nachbarn. #willhierweg #wasihrnichtseht !autismus
    In conversation Saturday, 01-Sep-2018 12:30:47 EDT from social.stopwatchingus-heidelberg.de permalink
  20. Atari-Frosch (atarifrosch@social.stopwatchingus-heidelberg.de)'s status on Friday, 31-Aug-2018 13:03:28 EDT Atari-Frosch Atari-Frosch
    • Autismus
    Von der Siesta direkt in Overload/Vollblockade und nahezu nonverbal. Öfter mal was Neues. #wasihrnichtseht !autismus
    In conversation Friday, 31-Aug-2018 13:03:28 EDT from social.stopwatchingus-heidelberg.de permalink
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