@radiojens Hmm, Jens ... gerade habe ich deinen Blogbeitrag gelesen. Ich kann deine dort geschilderte Angst, deine Bedenken ebenso verstehen und absolut nachvollziehen. Tatsächlich geht es mir persönlich nicht wirklich anders: All diesen Hass erlebe ich auch in einer Form der Ohnmacht und habe als Diabetiker direkt ein Kopfkino, wenn ich Mitmenschen darüber spekulieren lese wie sehr doch "Kranke" und "Behinderte" nicht dazu gehören. Man redet sich das Alles nun passend und will nicht bemerken wie weit es schon gekommen ist. Du hast aber in deinem Beitrag auch die Frage gestellt, wen du überzeugen kannst. Ich glaube fest daran, dass Widerstand erforderlich ist. Wie ist denn dein Radioformat bisweilen aufgebaut? Gibt es da vielleicht auch die Möglichkeit satirische Elemente einzupflegen, so dass du auch ein trotziges Lächeln haben kannst? Das mag nur ein schwacher Trost sein, wenn überhaupt. Allerdings verweigert sich die Rechten ja nicht ohne Grund der Diskussion: Sie wissen ganz genau, dass ihre Argumentation unhaltbar ist. Verliere nicht den Mut, allein für dich selbst. Eine Pause in den Unternehmensnetzwerken (sog. "soziale Medien"? Klingt toll, bleib hier und wir sprechen miteinander. :-)
@karpfen Dito. Aber ich bin weiterhin auch enttäuscht von der Art wie das Ganze abgelaufen ist. Es gibt allerdings auch noch eine nachfolgende Diskussion mit weiteren Aspekten und Meinungen zum Thema: https://gnusocial.federated-networks.org/notice/71608
Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Monday, 10-Sep-2018 17:03:01 EDT
Tobias Dausendhttps://gnusocial.federated-networks.org/attachment/14801 Hallöle Herr Dobrindt, zunächst sei an dieser Stelle angemerkt, dass Sie als Person meine nachfolgenden Zeilen wohl niemals lesen werden. Insofern richte ich auch gar nicht wirklich das Wort an Sie sondern an interessierte Leserinnen und Leser hier wie auch auf anonymen Wege. "Multikulti" ist defakto mitnichten gescheitert. Das wird nämlich täglich von vielen Menschen einfach so gelebt als Tatbestand von Humanismus und Empathie. Den Begriff "Multikulti" wird es insofern auch IMMER geben, solange es Menschen im Miteinander gibt, gleichgültig welche Herkunft, Religion oder Hautfarbe.
Sicherlich können Sie, Herr Dobrindt, nun versuchen das Gegenteil anzuführen, aber mit diesen knappen Äußerungen wollen Sie ja doch nur der rechtsextremen, menschenfeindlichen AfD die sprichwörtliche Veranstaltung abnehmen und noch schriller klingen. Ebenso nutzen Sie die Begrifflichkeit "politische Korrektheit" und fordern damit implizit ein Abwenden von einem wohlgedachten, sprachlichen Miteinander. All das ist zu was nützlich? Zu einer gesellschaftspolitischen Katastrophe, die Sie hier persönlich mit Anderen betreiben und auch aktiv unterstützen. Aber ich erwarte auch gar nichts Anderes von Ihnen respektive Ihrer Partei, Herr Dobrindt. #CSU #Quatsch #Politischer-Müll
@inaktion @vilbi Gute Frage, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Allerdings wäre mir das auch für den ersten Moment gleichgültig: Es generiert ja Zuspruch und somit Aufmerksamkeit. Ich bin und war nur entsetzt wie schnell dann die Schubladen folgen.
Es ist ja letztendlich auch so: Das Gefühl von Machtlosigkeit treibt uns immer wieder um. Gerade dies ist aber auch so gewollt: Eine Form von Ratlosigkeit im Diskurs. Kein Allheilrezept, aber ein erster Fuss in der Türe ist insofern - zumindest so mein Resümee nach all den Versuchen des Diskurses: Den Sprachgebrauch wieder zurück gewinnen und entdecken, eben nicht Anderen überlassen. Und gerade weil das ja getan wird, Aufmerksamkeit erzeugt und man Anderen so auch helfen möchte, macht das derartige Rückmeldungen unglaublich kontraproduktiv derweil. Aber vielleicht ist das auch ein erster Blick aus unserem Gespräch? Sprache und Diskurs anregen, für sich entdecken und so die Machtlosigkeit respektive das Gefühl nicht stehen lassen und Anderen Themengebiete überlassen, damit sie absichtlich eine Form der sprachlichen Verrohung durchführen.
@inaktion @vilbi Gerne! :) Sehr gerne sogar. Deswegen auch das Angebot zum "Andocken" an wirklich JEDEN Beitrag. Jederzeit. Muss mal schauen, ob ich das bei mir ganz oben anheften kann als Aufforderung und Regel.
@vilbi @inaktion Darf ich mich dazu stellen? Genau da stehe ich sehr ratlos derweil. Ich habe tatsächlich eine inzwischen lange Liste an abgelaufenen Strategien und bisweilen ist da kaum Eine wirklich glücklich gewesen. Meinen Mund kann ich aber ebenso nicht halten, will ich auch gar nicht. Nur werde ich dann auch gerne und oft direkt in die Schublade gepackt. Ich möchte NIEMANDEM an irgendetwas sondern möchte nur ein Miteinander. Aber das ist so dermaßen verfahren und auch abgebrüht zeitweilens sogar. Da wird man dann aus der Diskussion genommen beispielsweise und ist nur noch redender Mitläufer - zuletzt bei der Debatte mit Herrn Robert Nitsch hier. Seines Zeichens: Aktives Mitglied der AfD! :(
"Herzliches "Dankeschön" an die steten Verharmloser. Auch hier in den dezentralen Netzwerken! Herzliches "Dankeschön" auch für die offen ausgesprochene Entsolidarisierung und Verweigerung von Diskussionen über #Rassismus und #Diskriminierung. Nur weil es noch schöne Momente gibt, werden die Schlechten deswegen nicht weniger. Deswegen wird den Marginalisierten und Hilfesuchenden ebenso nicht geholfen. Ihr verweigert euch direkt der Diskussion und verharmlost direkt eine menschenfeindliche, rechtsextreme Partei. Aber wie gesagt: Dickes "Dankeschön" dafür. Bleibt zu hoffen, dass die Welt auch weiterhin so "schön" verweilen kann, nicht wahr? Aber hey: Wollt ihr vielleicht noch ein Hufeisen für eure Verharmlosung? #Dezentraler-Unsinn"
Offene Karten, warum ich derzeit so enttäuscht bin. Es ist ja nicht schlimm, wenn keine Reaktion erfolgt. Auch Kritik ist mir lieb und teuer wie auch sehr wichtig. Aber pauschal in eine Schublade gepackt zu werden ist mir persönlich einfach zu viel des Guten. ;-)
@vilbi @inaktion Hmm, das wirst du beileibe eben nicht schaffen. ÜBER sie reden funktioniert derweil und genau darum geht es. Überzeugen kann man eben nur wenn der Wille zum Diskurs vorhanden. Dieser ist aber defakto meiner Erfahrung nach schon länger aus dem sprichwörtlichen Bahnhof hinaus und nur noch in eine gezielte Richtung unterwegs. Welche das derweil ist bleibt bisweilen aber eben auch nicht offen ausgesprochen. Und so geht es erst einmal darum ein wirkliches Miteinander zu schaffen wie auch gemeinsam Solidarität zu geben wie auch zu erfahren.
Würden die Damen und Herren tatsächlich merken, dass ein buntes Miteinander vorhanden ist und ihre Hasspredigt auf weitestgehend taube Ohren stößt ... könnten sie ja soviel sie nur wollen predigen. Die Realität sieht anders aus! Aber so wie eh und je: Angst bewegt. Und der Tatbestand den Menschen respektive den Profilen hier nun auch ein Angstschüren zu "unterstellen" - nicht durch dich sondern durch den Ursprungsbeitrag / Aufruf - frustriert überdiemaßen, schafft mehr als nur Barrikaden und verhärmt zusehends.
@inaktion @vilbi Nach den letzten Erfahrungen mit der propagierten Diskussionskultur bin ich wahrscheinlich auch etwas "erschöpft" respektive auch eher "reaktionär" unterwegs. Aber ja: Wäre auch für mich ein schöner Ansatz und im Prinzip auch genau das von mir gedachte Vorhaben.
- Aufzeigen von wirklichen Hassbotschaften - Gemeinsam die Grundlagen besprechen - Methodische Ursachen betrachten - Gegenargumente finden und positive Verstärkung gemeinsam bearbeiten
Die letztgenannte positive Verstärkung würde ja genau darin münden, dass die Leute mit antifaschistischem Engagement eben nicht mehr alleine sind oder sich alleine fühlen. Gleichermaßen beginnt auch eine Veränderung der Wahrnehmung, da es DIE Antifa eben nicht gibt und man selbst autark sich gegenseitig bestärkt. Zugegeben: Es gibt da durchaus auch Strukturen, die ich für mehr als nur bedenklich halte innerhalb linksreaktionärer Gruppen beispielsweise. Aber eine riesige Diskussion unserer Zeit findet derweil statt und droht vollends zu kippen. Ein Bewusstsein für wirkliche Zusammenhänge, für ein offenes Miteinander eben, für sehr harsche Implikationen eines kapitalistischen Grundmodells. Es sind so viele Interessen dabei und man muss sie beleibe nicht alleine entdecken, kann das so auch auf viele Menschen verteilen. Ein Idealzustand, sicherlich. Aber eben auch ein Vorschlag, der nur schwerlich umgesetzt werden kann eben weil kein adaptiver Paradigmenwechsel erwünscht ist sondern nur ein MEHR vom Bekannten. Das hatten wir ja bereits gemeinsam in einer anderen Diskussion erlebt @inaktion als es um eine positive Grundvorstellung des #Fediverse gegangen ist und das Argument "Ich halte es wie Twitter, sonst würde ich das nicht nutzen!" kam (frei wiedergegeben).
Irgendwann kommt dann der Punkt, dass selbst die eigene positive Grundstimmung umschlägt, man sich selbst zurückzieht und genau dagegen kämpfe ich. Sicherlich zu idealistsisch, zu energisch. :)
@inaktion @vilbi Mir sind offene, aber auch bunte Diskussionen und Unterhaltungen sehr wichtig. Dabei entsteht durchaus auch im Idealfall ein Miteinander, welches dann Probleme darüber hinaus angehen möchte und einen sprichwörtlichen "Gegenpol" zu kleinen Teilen beginnt umzusetzen. Gegenpol meint: Statt einem pauschalen Niederbrüllen ein Nachfragen. Also das genaue Gegenteil vom vermeintlich Etablierten. Dabei kann es auch gerne vielfältig sein, eben wie die verschiedenen Webapplikationen auch miteinander sprechen. Bisweilen ist mir aber eine Sperre gegenüber Problemlösungsstrategien in letzter Zeit sauer aufgestoßen. Anders formuliert: Lieber vordergründige Positivmeldungen gegen Rassismus beispielsweise als nachhaltige Lösungen und Ideen dazu. Das obligate, sexistische "Stell dich halt nicht so an!" ist beispielsweise erst gestern Abend wieder einmal gefallen und die knappe Reaktion meinerseits auf einen eher mauen Witz der Marke Augenverdreher zeigt mir diese Vordergründigkeit. Da beginne ich dann sehr hellhörig zu werden, wenn mir Jemand rät den "Stock aus dem Hintern zu nehmen". ;-)
@vilbi @inaktion Genau das. Es geht ja um das Miteinander und das Verstehen. Es mag sicherlich sein, dass die Alarmbereitschaft nicht bei Jedem gleichermaßen ausgeprägt ist. Aber Angst und sprichwörtliche Lähmung (so wird es Gegenargumentation benannt) kann man meiner Erfahrung nach nicht mit rein positiver Nachrichtenflut stoppen und ebenso nicht, wenn man jetzt Menschen in Schubladen packt, auf denen dann "Empörianerinnen / Empörianer" steht. Das war und ist für mich der größte Vorfall des Tages und genau auch der Auslöser, der dann dazu geführt hat hier meine Gedanken niederzuschreiben. Man kommt ja auch nicht hierher und kann umgehend abschalten, gar umschalten. Wir können ein Miteinander auf vielen Ebenen haben, aber dazu muss auch jetzt Zeit sein. :)