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Notices by Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org), page 75

  1. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 16:22:16 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    Also manchmal glaube ich wirklich, dass die Leute einfach gerne Anderen auf den Leim gehen. GOG-com (URL unkenntlich gemacht) hat eine neue Webseite mit der Bezeichnung fckdrm-com (nochmals URL unkenntlich gemacht) gestartet. Dort erklären sie in Kürze warum DRM schlecht ist.

    Und wen lassen sie direkt zu Beginn zu Worte kommen? Genau: Gabe Newell, seines Zeichens Vertreter von Valve, die wiederum mit Steam eine absolut proprietäre Plattform zum Erwerb von Unterhaltungssoftware betreiben. Aber abseits des Kritikpunktes proptietär - also geschlossen in sich selbst: Der Steam-Client ist zudem auch noch die einzige Möglichkeit dort käuflich erworbene Software freischalten und lokal speichern zu können. Also per Definition schon ist die Client-Software eine Barriere.

    Jetzt einmal Hand aufs Herz, GOG: Das meint ihr wirklich ernst? Ein Blick auf den Kalender zeigt mir mitnichten einen möglichen Aprilscherz an. Und weitere Entwickler bzw. bekanntere Namen aus dem Bereich Unterhaltungssoftware kommen zu Worte. Allen möchte ich hierüber nun mitteilen: Ihr Spaßkekse verteilt doch eure Software über Steam. Logische Schlussfolgerung: Beendet das, endet auch gleichermaßen der Zustrom von DRM auf diese Weise, zumindest initial. Und bitte nicht schon wieder das obligate Argument, dass es auch DRM-freie Software bei Steam gibt. Ja, das ist richtig und dennoch kann ich mitnichten OHNE Client darauf Zugriff nehmen. Mensch ehrlich, Leute! Und die Menge jubelt einmal wieder dazu: Tolle Aktion, danach aber weiter im Text und das wo? Genau: Steam. Glanzleistung, besser kann man Gleichgültigkeit fast schon nicht demonstrieren. #Stop-Playing-Bullshit #Fuck-Off-Steam
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 16:22:16 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  2. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 16:17:54 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    Tobias Dausend deleted notice {{tag:gnusocial.federated-networks.org,2018-08-22:noticeId=61770:objectType=note}}.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 16:17:54 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  3. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 16:00:55 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Frank
    • Justelex
    @frank @justelex Bitte nicht einen solchen "Bot" erstellen. ;-) Wer sich hier unwohl fühlt kann ja seine Punkte einfach einmal zur Diskussion stellen. Mal schauen: Ich wäre mir sicher, dass sich Lösungen finden lassen und wenig los ist hier definitiv nicht.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 16:00:55 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  4. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 14:35:03 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Korallenherz
    • jnk
    @korallenherz @jnk Danke. Kann man sich wirklich nicht mehr ausmalen gerade! (o.O)
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 14:35:03 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  5. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 14:25:34 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • reticuleena
    • B.ella
    • _winterdienst
    • Queergerade
    @inaktion @reticuleena @winterdienst @queergerade Ruhige und sachliche Herangehensweise für ein unglaublich wichtiges Thema. Danke!
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 14:25:34 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  6. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 14:24:03 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Korallenherz
    @korallenherz Du meinst den Herrn mit "Sie filmen mir ins Gesicht!"? Oder habe ich derweil etwas unbeachtet gelassen?
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 14:24:03 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  7. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 13:00:42 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Kromonos
    • Robert Nitsch
    @kromonos @rnitsch Deswegen auch meine Ausführungen. Ich möchte ganz konkret darauf hinweisen, dass es hier ein ganz anderes Problem gibt und das wird mitnichten durch Ausschluss gelöst. Zeigt die Geschichte überdeutlich! Daher auch meine Einladung. Darf ich jetzt mutmaßen, dass "ich" dann auch zu einem Blogbeitrag werde, Herr Nitsch? Zuvor würde ich natürlich "gerne" einmal darüber sprechen. Daher auch die Aufforderung dazu!
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 13:00:42 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  8. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:52:17 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    in reply to
    • Tobias Dausend
    • Kromonos
    @kromonos Ah sehe gerade: Das war ein Fehler meinerseits.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 12:52:17 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  9. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:51:48 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Kromonos
    • Robert Nitsch
    @kromonos Hmm, der Link hier funktioniert wirklich nicht? https://rsnitsch.wordpress.com/2018/07/26/antwort-auf-die-fetten-jahre-sind-vorbei-k-nocun/ @rnitsch 
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      Antwort auf „Die fetten Jahre sind vorbei“ (K. Nocun)
      By Robert from Robert Nitsch

      Die Bloggerin Kattascha zeichnet in einem neuen Artikel vom 24. Juli 2018 ein sehr düsteres Bild von der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Europa. Der Erfolg von der AfD und anderen „Populisten“ stößt ihr sehr übel auf – sie ist nämlich eine Linke.

      Ich könnte mich jetzt in Schadenfreude üben, aber stattdessen versuche ich lieber, einen Dialog herzustellen…

      Denn: Wir sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass unsere politischen Gegner in den meisten Fällen gar keine bösen Absichten hegen, sondern fundamental andere Lebensläufe, Interessen, Ängste und Sorgen haben als wir – die wahrscheinlich allesamt auf ihre Weise legitim sind.

      Liebe Kattascha,

      ich bin AfD-Mitglied seit 2013 und ich lege stets großen Wert darauf, dass man miteinander redet, anstatt übereinander. Leider wird die sachliche Debatte oft von linker Seite abgelehnt. Das hält mich jedoch nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen. Dieses Mal versuche ich es mit dir.

      Es geht mir darum, dass wir füreinander mehr Verständnis entwickeln. Die zunehmende gegenseitige Dämonisierung im politischen Betrieb bereitet mir Sorge. Es scheint, die Gesellschaft driftet immer weiter auseinander. Gefühlt gibt es nur noch zwei große Lager: Das Lager der „Populisten“ und das Lager derjenigen, die sich für die wahren Demokraten halten.

      Mein Geschichtslehrer aus der 6. Klasse pflegte zu sagen, dass man einen Menschen erst dann wirklich verstehen kann, wenn man seine Geschichte kennt. Persönliche Erlebnisse, insbesondere in Kinder- und Jugendjahren, prägen uns nun einmal besonders stark und beeinflussen, wie wir alltägliche Ereignisse und Zeitungsmeldungen wahrnehmen.

      Wenn ich beispielsweise etwas von Migrantengewalt lese, dann fühle ich mich zurückversetzt in meine Kindheit und Jugend, in der ich viele sehr unschöne Erfahrungen mit Marokkanern und anderen „arabisch“ aussehenden Jungs gesammelt habe. Die haben uns mit ihren großen Brüdern oder Cousins im Rücken bedroht, auf die niederträchtigste Art und Weise gedemütigt und provoziert und manchmal unverhohlen angegriffen. Diese Übergriffe haben mich geprägt, und so wie manche Menschen, die als Kind von einem Hund gebissen wurden, ihr ganzes Leben lang Angst vor Hunden oder zumindest eine gewisse Skepsis haben, so bin ich skeptisch gegenüber Menschen eines ganz bestimmten Schlages (Wortspiel).

      Gegen die ausländischen Jungs, die uns damals terrorisiert haben, hege ich heute noch einen ausgeprägten Groll. Man kann sich gar nicht ausdenken, wie hasserfüllt und niederträchtig die gegen uns vorgegangen sind. Sie schicken ihre Pimpfe los, die einem ständig hochprovokant auf die Füße treten, oder einem das Bein stellen, aber man darf sich nicht wehren, weil der 25jährige Cousin in der Nähe ist und jede einzelne Handlung genau beobachtet. Ein falsches Wort, oder einmal den Pimpf falsch angefasst, und es fliegen die Fäuste. Die Lehrer haben davon nur im Einzelfall etwas mitbekommen, meistens war es sowieso zu spät und die Provokateure haben sich längst vom Acker gemacht.

      Und wenn die Fäuste geflogen sind, dann richtig. Eine körperliche Auseinandersetzung unter normal sozialisierten Jungs oder jungen Männern läuft anders ab, das kann ich mit Sicherheit sagen. Da kloppt man sich, man übt sich im Kräftemessen, aber danach ist auch wieder gut. Bei den Auseinandersetzungen mit den ausländischen Kindern war jedoch immer deutlich der Wunsch zu spüren, wirklichen Schaden zuzufügen. Ich weiß nicht, Kattascha, ob du dich jemals geprügelt hast, aber man merkt sehr schnell, ob es eine normale Prügelei ist oder eine Prügelei, hinter der echter Hass steckt. Die Schläge werden anders gesetzt, es wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Der Adrenalin-Spiegel steigt in Höhen, die man nicht für möglich gehalten hätte.

      Normalerweise hört man auch auf, wenn der Kontrahent aufgibt und sich sozusagen „unterwirft“. Sogar Tiere – zum Beispiel Hunde – hören dann auf – sofern sie nicht charaktergestört sind bzw. fehlsozialisiert sind. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass Hass im Spiel ist: Wenn nicht oder erst mit einiger Verzögerung aufgehört wird. Wenn man auf denjenigen, der am Boden liegt, noch ein paar Mal nachtritt.

      Zu guter Letzt macht es einen gewaltigen Unterschied, ob man Mann gegen Mann, also 1 gegen 1 kämpft, oder ob es sich um eine Schlägerei zwischen einer Gruppe und einem Einzelnen handelt. In Konflikten mit ausländischen Jungs habe ich immer wieder dieselbe Erfahrung gemacht: Die kämpfen in einer Gruppe, ich alleine. Meistens hat man daher von Anfang an auf einen Konflikt verzichtet und ist abgehauen oder hat das getan, was die anderen wollten, bzw. gelassen, was man nicht sollte. Selbst, wenn man einmal nur einen ausländischen Jungen an der Backe hatte, rief der ganz schnell seine Truppe herbei. In meiner Generation hat sich dafür der Begriff „türkisches 1 gegen 1“ eingebürgert.

      Merke: Bei normalen Streitereien/Prügeleien unter Jugendlichen kämpfen zwei Personen gegeneinander. Unter uns deutschen Jungs galt es als große Feigheit, wenn mehrere auf einen losgegangen sind. Bereits als Kinder hatten wir eine gewisse Vorstellung davon, was einen ehrenhaften, fairen Kampf ausmachte. Die Konstellation 1 gegen 1 war ein wichtiger Teil davon.

      Wir haben die Ausländer, die in Gruppen gegen einen einzelnen gehen, immer ein gehöriges Stück für dieses feige Verhalten verachtet. Ich tue das ehrlich gesagt bis heute. Es gibt nichts feigeres und erbärmlicheres. Und ausgerechnet diese Ausländer quatschen so gerne von „Ehre“.

      Doch genug von diesem Thema.

      Umgekehrt kann ich mit dem „Gendergaga“ oft nichts anfangen, also bspw. wenn irgendwelche Menschen als „es“ angesprochen werden wollen. Ich habe dazu überhaupt keinen Zugang und kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Andere Menschen, für die es einen Zusammenhang zum persönlichen Schicksal gibt, oder die vielleicht jemanden gut kennen, der so fühlt, sehen das wahrscheinlich anders.

      Ich kann ebensowenig mit #Metoo anfangen. Ich gehöre zur jüngeren Generation (<30) und kann sagen, dass ich in meinem ganzen schulischen, studentischen und beruflichen Werdegang nie eine echte Diskriminierung einer Frau bzw. eines Mädchens erlebt hätte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich eher das Gegenteil erlebt. Als ich studierte (ein MINT-Studiengang), konnte ich regelmäßig beobachten, wie Frauen ständig umworben werden und eine Sonderbehandlung bekommen. Man kommt sich, wenn man es streng sieht, wie ein Mensch 2. Klasse vor. Wenn es überhaupt einen Sexismus heutzutage gibt, dann in der Form von ausufernder Frauenförderung.

      So sehe ich das zumindest. Ich bin mir sicher, dass Frauen älterer Jahrgänge einen völlig anderen Blick auf das Thema haben. Wahrscheinlich haben sie in früheren Jahrzehnten, als ich noch gar nicht geboren war, einen viel realeren Sexismus gegen Frauen erlebt.

      Und deshalb komme ich darauf zurück:

      Man kann einen Menschen nur dann wirklich verstehen, wenn man seine Geschichte kennt.

      Wir reden allzuoft aneinander vorbei, wenn wir über politische Maßnahmen streiten.

      Wir sollten viel öfter darüber reden, welche Erlebnisse der Vergangenheit und des Alltags uns prägen und unser Denken beeinflussen. Wir sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass unsere politischen Gegner in den meisten Fällen gar keine bösen Absichten hegen, sondern fundamental andere Lebensläufe, Interessen, Ängste und Sorgen haben als wir – die wahrscheinlich allesamt auf ihre Weise legitim sind.


      Nachdem das geklärt wäre… In deinem Artikel schreibst du:

      „Wir sind Nutznießer einer äußerst glücklichen Anomalie. Einer temporären Anomalie namens Frieden und Demokratie in Europa. Wir wissen einen scheiß darüber, wie zerbrechlich dieses Konstrukt ist. Wir begreifen nicht, was uns jenseits davon erwartet.“

      Da stimme ich dir vollkommen zu.

      Deshalb habe ich auch sehr wenig Verständnis für Gesellschaftsexperimente à la Multikulti oder noch schlimmer: offene Grenzen für jedermann. Wenn man solche massiven Umwälzungen leichtfertig anstößt, noch dazu ohne das Volk explizit zu fragen, ob es das überhaupt will, dann untergräbt man letztlich die Demokratie und treibt die Massen in die Arme der „Populisten“.

      Da braucht man sich doch hinterher nicht zu beklagen, dass die Gesellschaft vor die Hunde geht, wenn man groß angelegte „Experimente“ ohne plausible Exit-Strategie veranstaltet.

      „Wir halten uns für etwas besseres, als unsere Eltern, Großeltern und deren Eltern. Aber das sind wir nicht.“

      Da steckt besonders viel Wahrheit dahinter. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man hierzulande auf die Menschen herabschaut, die damals Hitler gewählt haben. So, als würde man das selbst als aufgeklärter Bürger niemals tun. Rückblickend sagt sich so etwas natürlich leicht.

      Gerade bei denjenigen, die sich als besonders tolle Sittenwächter aufspielen, hege ich oft den Verdacht, dass sie ganz formidable Mitglieder der NSDAP abgegeben hätten…

      „Zurück in die Barbarei

      Der sich derzeit vollziehende Rechtsruck der Gesellschaft bedeutet im Kern nichts anderes als Rückfall in die Barbarei. Der Mensch soll dem Menschen wieder ein Wolf werden – es sei denn man ist vom selben Rudel. Konsens und Kompromiss sind auf dem Weg ein Schimpfwort zu werden. Aber wenn das „Volk“ sich immer einig sein soll, dann hat das mit Demokratie nichts mehr zu tun.“

      In meinen Augen handelt es sich nicht um einen Rechtsruck, sondern um eine Linksflucht, also um eine Korrektur einer Gesellschaft, die allzustark nach links gedriftet ist. Das ist natürlich eine Frage der Perspektive.

      Du gehörst auch eher zur jüngeren Generation, so wie ich. In unserer Generation wird oft vergessen, wie es in den 50er oder 60er Jahren zuging. Der Nationalismus war damals noch völlig normal. Die großen Volksparteien forderten ganz offen die Rückgabe der deutschen Ostgebiete. Auch die „Gastarbeiter“ wurden als genau das angesehen: Gäste. Deshalb hat man sich auch keine große Mühe mit Integration gemacht und sie in billigen Plattenbauten untergebracht. Sie sollten ja eh nicht lange bleiben.

      Eine Massenzuwanderung wie in den letzten Jahren wäre damals unvorstellbar gewesen. Die Türken, die heute als vergleichsweise gut integriert gelten, galten damals vielen Deutschen als „Kanaken“. Sogar die Italiener und Griechen waren bei vielen Deutschen unbeliebt.

      Was ich mit all dem sagen will: Das gesellschaftliche Klima hat sich eigentlich nur minimal nach rechts verschoben, wenn man einmal die 50er, 60er oder 70er Jahre als Vergleichsmaßstab nimmt. Ich persönlich schätze, dass die Gesellschaft in puncto Zuwanderungspolitik wieder ungefähr auf dem Stand des Jahres 2000 ist. Zur Erinnerung: In der ersten großen Asylwelle Anfang der 90er Jahre wurden noch deutlich schärfere Töne angeschlagen, als heute – und das bei deutlich weniger Flüchtlingen.

      Wenn man natürlich als einzige Alternative offene Grenzen für alle sieht – ja, dann ist die aktuelle politische Lage desaströs. Aber auch nur dann.

      Ein Hinweis zum Schluss. Du schreibst:

      „Mir reicht es schon, wenn bis zu meiner Rente die Sozialsysteme nicht zusammenbrechen.“

      Mit offenen Grenzen bricht unser ganzes System praktisch über Nacht zusammen. Vielleicht solltest du darüber mal nachdenken. So viele Milliardäre und Millionäre haben wir gar nicht, als dass wir genug zum Umverteilen für die ganze verarmte Weltbevölkerung hätten. So reich ist nicht einmal Deutschland.

      Abschließend möchte ich dich bitten, meinen Artikel zu PEGIDA zu lesen. Vielleicht führt es bei dir zu einem Umdenken, wenn du davon erfährst, wie Menschen aus dem linken „weltoffenen“ Spektrum mit mir und anderen friedlichen Demonstranten umgegangen sind.

      Es ist eine Sache, den Faschismus immer nur bei den anderen zu sehen. Es ist eine andere Sache, sich einmal den Spiegel selbst vorzuhalten bzw. sich an die eigene Nase zu fassen.

      Viele Grüße,
      Robert Nitsch

      ***

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      Titelbild: CC-BY-NC 2.0 Chris Grodotzki / Campact

  10. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:41:15 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    in reply to
    • Tobias Dausend
    • Robert Nitsch
    @rnitsch

    ABSCHLUSS

    Damit wir uns bitte korrekt verstehen, Herr Nitsch. Ich habe das nun mitnichten geschrieben, um hier eine große Platzierung Ihrer Themen vorzunehmen. Ich mache aber nun einmal den Versuch herauszufinden wie weit der Spruch "Dialog statt Hass" wirklich geht und warum Sie konkret viele Themen ausblenden. Die AfD ist eindeutig rechtsextrem und bei weitem keine "Partei der Mitte", wie man sich gerne darstellt Beweise dafür gibt es Viele:

    Entsprechende Gruppen beim Dienst "WhatsApp" und "Facebook", in denen mehr als nur menschenfeindliche Äußerungen getätigt worden sind?
    Vielsagende Redebeiträge von führenden Namen und Personen dieser Partei - ich darf an das "Denkmal der Schande" erinnern?
    Absichtlich platzierte Nachrichten und fortwährend gesammelte Beiträge, die immer nur das Kernthema "Zuwanderung" im Blickpunkg haben, mit dem eindeutigen Ziel "Schuldige" zu finden?

    Das sind jetzt drei, absichtlich global eingeordnete Beispiele. Aber die AfD differenziert insofern ja noch weiter: Alle sind schuldig außerhalb der netten, vermeintlich konservativen Filterblase. Nur funktioniert das eben so mitnichten. Auch funktioniert Ihr Blogbeitrag eben so wiederum: Sie präsentieren vereinfachte Begriffe für komplexe Zusammenhänge, Beispiel "Gewalt". Sie ignorieren dabei aber auch, dass "Gewalt" weiitaus vielfältiger ist und auch nicht einfach reduziert werden kann. Sie haben nun von mir entgegen gesetzte Beispiele bekommen und wie gesagt: Ich mache eben NICHT ganze Gruppen für Etwas respektive meine Situation verantwortlich. Ich weiß eben zu differenzieren.

    Sie haben Frau Nocun mehr oder minder aufgefordert sich dem "Dialog" zu stellen. Ich möchte das nun umdrehen und Sie einladen: Stellen Sie sich dann doch bitte einfach der versammelten Argumentation hier in den dezentralen Systemen. Sofern Frau Nocun antwortet? Super. Aber Sie haben hier nun entsprechende Gegenperspektiven und dabei nenne ich das nicht einmal "Argumente" meinerseits. Meine Aufforderung ist klar: Ich bin NICHT mit Ihren Positionen in der Gänze einverstanden. Sie wollen reden? Gut. Reden wir!
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 12:41:15 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  11. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:31:54 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    in reply to
    • Tobias Dausend
    • Robert Nitsch
    @rnitsch

    VIELFALT

    Sie sprechen auch ebenso ein entsprechendes Kernthema an, welches in den letzten Jahren vermeintlich Viele bewegt hat. Allerdings ebenso mit einer Wortfindung, die ich mir eben nicht jetzt zu Eigen machen werde. Vielfalt ist aber mitnichten ein Experiment sondern tatsächlich der Normalfall. Wir Alle haben Vorfahren unterschiedlichster Herkunft und in der Gesamtausprägung sind Einordnungen wie Staat oder Nationalität nur pseudo-identitäre Ausprägungen. Alle Menschen sind gleich, haben gleiche Rechte und damit auch gleiche Grundlagen.

    Damit meine ich auch, dass es jedem Menschen Privilegien zugeordnet sind und diese sind tatsächlich auch mit der Herkunft derzeit verbunden. Genau das wäre aber dringend aufzulösen, wenn wir wirklich eine friedliche Zukunft vor uns haben und nicht nationalistische Töne von uns geben wollen. Aber das erledigt sich direkt schon wieder in Ihrem Blogbeitrag, weil Sie die mangelhafte und schlechte Behandlung von Menschen einer bestimmten Gruppe direkt mit einer Form des Fatalismus einordnen und entsprechend auch abnicken. Hier der entsprechende Bereich als Zitat:

    "Auch die 'Gastarbeiter' wurden als genau das angesehen: Gäste. Deshalb hat man sich auch keine große Mühe mit Integration gemacht und sie in billigen Plattenbauten untergebracht. Sie sollten ja eh nicht lange bleiben."

    Gäste haben per Definition der Begrifflichkeit andere und weit weniger Rechte als "Eigentümer", liege ich da richtig mit dieser Annahme? Und genau hier ist wieder der Monolog. Sie verfolgen eine bestimmte Agenda, möchte mit einer gediegenen Argumentation weiterhin die Themen platzieren und arbeiten sich auch an den von Frau Nocun angesprochenen "Bruchstellen" ab, mit Ihrer jeweiligen Agenda. Kein Dialog, sondern ein Monolog, direkt präsentiert für Ihre Leserschaft.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 12:31:54 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  12. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:20:49 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    in reply to
    • Tobias Dausend
    • Robert Nitsch
    @rnitsch

    GESCHLECHTER

    Wie ich gelesen habe, sind Sie bereits in entsprechenden Diskussionen hier in den föderierten Netzwerken unterwegs und aktiv (https://chaos.social/@leah/100592853645245874). Gut, dann sollten Sie vielleicht auch einen Eindruck erhalten haben was die Problemstellungen konkret sind. Und bitte: Wenn Sie jetzt mit "Kann ich nicht nachvollziehen" antworten, nehme ich Ihnen das mitnichten ab.

    Es geht um die Rolle der Frau beispielsweise, um die Akzeptanz von Transsexualität, um Vielfalt statt Einfalt in einer generellen Herleitung. Ich darf daran Erinnerung, dass es noch gar nicht solange her ist, dass Frauen Männer um "Erlaubnis" fragen mussten wenn sie arbeiten wollten? Ich darf daran erinnern, dass es immer noch eine Dunkelziffer hinsichtlich sexueller Gewalt gibt? Und auch in der Ehe heißt ein "Nein", eindeutig "Nein, jetzt nicht!". Sie können ja gerne darüber mit einer Art Verballhornung der Begrifflichkeit "Gender" herziehen. Damit marginalisieren Sie aber gleichermaßen ALLES wofür bislang gekämpft worden ist und worum auch strukturell in vielen Diskussionen hier geht. Auch hier nun die obligate Frage: Nennen Sie das einen Dialog? Ich nenne das wirklich anders. Denn dort wo ich bin gibt es Rückfragen, nachdenkliche Antworten und eine sehr breite Palette von Reaktionen, Herr Nitsch. Keine simplen Begrifflichkeiten, um etwas abzukürzen.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 12:20:49 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink

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      New status by leah
      By Leah 🏳️‍🌈 from chaos.social
  13. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:12:52 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
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    • Tobias Dausend
    • Robert Nitsch
    @rnitsch

    GEWALT

    Die Begrifflichkeit "Gewalt" ist mehrfach in Abwandlungen im Blogbeitrag von Ihnen zu lesen. Aber mir fehlt da eine entsprechende Differenzierung. Ihren Ausführungen nach haben Sie in Ihrer Kindheit und Jugend "Gewalt" seitens bestimmter Menschen erleben können? Habe ich auch, aber mit einem kleinen Unterschied. Bei mir waren das die netten Deutschen von nebenan. Also halte ich nunmehr dagegen:

    Ich bin Diabetiker, also habe ich eine chronische Erkrankung. Diese wurde bei mir mit dem 11. Lebensjahr diagnostiziert. Ich wurde im Jahrgang 1981 geboren als kann man entsprechend nun zeitlich einordnen wie alt ich zu dem Zeitpunkt gewesen bin. Tja und nun? Habe ich Verständnis von meinen Mitschülern erhalten? Die Diagnose kam im Dezember 1992. Ja, durchaus. Aber ich habe noch ganz andere Dinge erleben "dürfen": Beispiele folgen.

    Die Phrase "Nur Schweine haben Diabetes!" mitsamt entsprechenden Schlägen in die Magengegend. Für Nicht-Eingeweihte: Insulin wurde zu der Zeit mit der Unterstützung von Schweinen hergestellt.

    Man hat im Folgejahr auf einer Klassenfahrt meine Lebensmittel entwendet. Die Nougat-Creme wurde mit Pickelwasser versehen (Clerasil, wenn ich mich richtig erinnere) und mein Insulin wurde auch für mehrere Stunden versteckt. Unglaublich witzig für Mitschüler und -schülerinnen. Unglaublich stressig für mich, da LEBENSGEFÄHRLICH - und nein, ich dramatisiere hier nicht. Kein Insulin bedeutet für mich quasi den Tod auf Raten!

    Es wurde in meine Flasche gerne uriniert, weil das ja witzig war. Gut, dass ich zuvor vorsichtig geworden bin und daran gerochen hatte.

    Das sind nun drei Eskapaden von unglaublich mehr "Ausrutschern". Ich könnte jetzt sagen: Nichts hat mit Nichts zu tun und "Kinder" sind grausam. Stimmt nicht. Kinder sind nur deswegen grausam weil wir ihnen das vorleben. Damit komme ich nun zu Ihren Beispielen: Ich habe meinen Mitschülern vergeben. Natürlich möchte ich nur bedingt Kontakt, aber offenkundig steckt hinter all dem ein ganz anderes Problem. Mache ich sie dafür verantwortlich, mache ich es mir zu einfach. Und ich weiß zu differenzieren: Deswegen sind jetzt nicht alle "Deutschen" böse. Ihren Ausführungen entnehme ich aber genau das Gegenteil. Mit Verweis auf den Monolog zuvor! Applaus für wen konkret? Dialog mit wem konkret, Herr Nitsch? Und ja: Ich bin hier nun gnadenlos ehrlich, für JEDEN zum Lesen! ;-)
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 12:12:52 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  14. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 12:00:54 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    in reply to
    • Tobias Dausend
    • Robert Nitsch
    @rnitsch Ich fange nun einfach ungefragt an. Anhand der Reaktionen sehe ich insofern ja, ob die Bereitschaft zum Diskurs besteht oder eben nicht.

    Didaktisch möchte den Beitrag in jeweils verschiedene Teile aufspalten:

    - Sprache und Ignoranz
    - Gewalt
    - Geschlechter
    - Vielfalt
    - Abschluss

    Es gibt dafür aber auch Regeln und zwar werde ich mitnichten die spezifische Sprache benutzen, welche Sie in dem Blogbeitrag verwenden. Hier würde bereits der erste Teil meinerseits beginnen, Herr Nitsch.

    SPRACHE UND IGNORANZ

    Sie verwenden viele Begrifflichkeiten (für Interessierte entsprechend nachzulesen), die mir schon derbst sauer aufstoßen. Allein aus dem Grunde, weil sie bereits damit eine Form von Einordnung vornehmen ohne jedoch wirkliche Fakten zu benennen. Ich kann nicht für Frau Nocun sprechen, aber würde ich einen solchen Blogbeitrag bekommen, würde ich mitnichten darauf reagieren. Das Ganze verläuft nämlich diametral zu Ihrem sog. Aufhänger "Dialog statt Hass". Das ist mitnichten ein Dialog sondern ein Monolog, den Sie dort abhalten.

    Sie beziehen sich auf Menschen mit einer anderen Herkunft und ordnen das ein. Sie beziehen sich auf Sexismus und Geschlechtergleichheit und ordnen das ebenso ein. Sie nutzen die obligate Einordnung und sprechen implizit von einer Masse an Menschen statt der individuellen Bewertung. Eben diesen Anspruch stellen Sie doch direkt in der Einleitung an Frau Nocun? Ich darf zitieren:

    "Es geht mir darum, dass wir füreinander mehr Verständnis entwickeln. Die zunehmende gegenseitige Dämonisierung im politischen Betrieb bereitet mir Sorge. Es scheint, die Gesellschaft driftet immer weiter auseinander."

    Bereitet Ihnen das wirklich Sorge? Mein Eindruck ist aktuell tatsächlich nämlich ein Anderer: Sie nutzen den Blogbeitrag von Frau Nocun und halten anhand diesem einen Monolog ab.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 12:00:54 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  15. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 11:44:02 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Robert Nitsch
    Hallo Herr Mitsch: Ich habe soeben Ihren Blogbeitrag entdeckt, welchen Sie an Frau Nocun richten. Übrigens können Sie Frau Nocun auch hier in dezentralen Netzwerken finden.

    Aber zu dem Blogbeitrag (https://rsnitsch.wordpress.com/2018/07/26/antwort-auf-die-fetten-jahre-sind-vorbei-k-nocun/): Wären Sie bereit für einen Diskurs? Ich sehe da nämlich diverse Punkte eben ausgeblendet wie auch vereinfach werden und da Sie sich offen als Mitglied der AfD präsentieren? @rnitsch 
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 11:44:02 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink

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      Antwort auf „Die fetten Jahre sind vorbei“ (K. Nocun)
      By Robert from Robert Nitsch

      Die Bloggerin Kattascha zeichnet in einem neuen Artikel vom 24. Juli 2018 ein sehr düsteres Bild von der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Europa. Der Erfolg von der AfD und anderen „Populisten“ stößt ihr sehr übel auf – sie ist nämlich eine Linke.

      Ich könnte mich jetzt in Schadenfreude üben, aber stattdessen versuche ich lieber, einen Dialog herzustellen…

      Denn: Wir sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass unsere politischen Gegner in den meisten Fällen gar keine bösen Absichten hegen, sondern fundamental andere Lebensläufe, Interessen, Ängste und Sorgen haben als wir – die wahrscheinlich allesamt auf ihre Weise legitim sind.

      Liebe Kattascha,

      ich bin AfD-Mitglied seit 2013 und ich lege stets großen Wert darauf, dass man miteinander redet, anstatt übereinander. Leider wird die sachliche Debatte oft von linker Seite abgelehnt. Das hält mich jedoch nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen. Dieses Mal versuche ich es mit dir.

      Es geht mir darum, dass wir füreinander mehr Verständnis entwickeln. Die zunehmende gegenseitige Dämonisierung im politischen Betrieb bereitet mir Sorge. Es scheint, die Gesellschaft driftet immer weiter auseinander. Gefühlt gibt es nur noch zwei große Lager: Das Lager der „Populisten“ und das Lager derjenigen, die sich für die wahren Demokraten halten.

      Mein Geschichtslehrer aus der 6. Klasse pflegte zu sagen, dass man einen Menschen erst dann wirklich verstehen kann, wenn man seine Geschichte kennt. Persönliche Erlebnisse, insbesondere in Kinder- und Jugendjahren, prägen uns nun einmal besonders stark und beeinflussen, wie wir alltägliche Ereignisse und Zeitungsmeldungen wahrnehmen.

      Wenn ich beispielsweise etwas von Migrantengewalt lese, dann fühle ich mich zurückversetzt in meine Kindheit und Jugend, in der ich viele sehr unschöne Erfahrungen mit Marokkanern und anderen „arabisch“ aussehenden Jungs gesammelt habe. Die haben uns mit ihren großen Brüdern oder Cousins im Rücken bedroht, auf die niederträchtigste Art und Weise gedemütigt und provoziert und manchmal unverhohlen angegriffen. Diese Übergriffe haben mich geprägt, und so wie manche Menschen, die als Kind von einem Hund gebissen wurden, ihr ganzes Leben lang Angst vor Hunden oder zumindest eine gewisse Skepsis haben, so bin ich skeptisch gegenüber Menschen eines ganz bestimmten Schlages (Wortspiel).

      Gegen die ausländischen Jungs, die uns damals terrorisiert haben, hege ich heute noch einen ausgeprägten Groll. Man kann sich gar nicht ausdenken, wie hasserfüllt und niederträchtig die gegen uns vorgegangen sind. Sie schicken ihre Pimpfe los, die einem ständig hochprovokant auf die Füße treten, oder einem das Bein stellen, aber man darf sich nicht wehren, weil der 25jährige Cousin in der Nähe ist und jede einzelne Handlung genau beobachtet. Ein falsches Wort, oder einmal den Pimpf falsch angefasst, und es fliegen die Fäuste. Die Lehrer haben davon nur im Einzelfall etwas mitbekommen, meistens war es sowieso zu spät und die Provokateure haben sich längst vom Acker gemacht.

      Und wenn die Fäuste geflogen sind, dann richtig. Eine körperliche Auseinandersetzung unter normal sozialisierten Jungs oder jungen Männern läuft anders ab, das kann ich mit Sicherheit sagen. Da kloppt man sich, man übt sich im Kräftemessen, aber danach ist auch wieder gut. Bei den Auseinandersetzungen mit den ausländischen Kindern war jedoch immer deutlich der Wunsch zu spüren, wirklichen Schaden zuzufügen. Ich weiß nicht, Kattascha, ob du dich jemals geprügelt hast, aber man merkt sehr schnell, ob es eine normale Prügelei ist oder eine Prügelei, hinter der echter Hass steckt. Die Schläge werden anders gesetzt, es wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Der Adrenalin-Spiegel steigt in Höhen, die man nicht für möglich gehalten hätte.

      Normalerweise hört man auch auf, wenn der Kontrahent aufgibt und sich sozusagen „unterwirft“. Sogar Tiere – zum Beispiel Hunde – hören dann auf – sofern sie nicht charaktergestört sind bzw. fehlsozialisiert sind. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass Hass im Spiel ist: Wenn nicht oder erst mit einiger Verzögerung aufgehört wird. Wenn man auf denjenigen, der am Boden liegt, noch ein paar Mal nachtritt.

      Zu guter Letzt macht es einen gewaltigen Unterschied, ob man Mann gegen Mann, also 1 gegen 1 kämpft, oder ob es sich um eine Schlägerei zwischen einer Gruppe und einem Einzelnen handelt. In Konflikten mit ausländischen Jungs habe ich immer wieder dieselbe Erfahrung gemacht: Die kämpfen in einer Gruppe, ich alleine. Meistens hat man daher von Anfang an auf einen Konflikt verzichtet und ist abgehauen oder hat das getan, was die anderen wollten, bzw. gelassen, was man nicht sollte. Selbst, wenn man einmal nur einen ausländischen Jungen an der Backe hatte, rief der ganz schnell seine Truppe herbei. In meiner Generation hat sich dafür der Begriff „türkisches 1 gegen 1“ eingebürgert.

      Merke: Bei normalen Streitereien/Prügeleien unter Jugendlichen kämpfen zwei Personen gegeneinander. Unter uns deutschen Jungs galt es als große Feigheit, wenn mehrere auf einen losgegangen sind. Bereits als Kinder hatten wir eine gewisse Vorstellung davon, was einen ehrenhaften, fairen Kampf ausmachte. Die Konstellation 1 gegen 1 war ein wichtiger Teil davon.

      Wir haben die Ausländer, die in Gruppen gegen einen einzelnen gehen, immer ein gehöriges Stück für dieses feige Verhalten verachtet. Ich tue das ehrlich gesagt bis heute. Es gibt nichts feigeres und erbärmlicheres. Und ausgerechnet diese Ausländer quatschen so gerne von „Ehre“.

      Doch genug von diesem Thema.

      Umgekehrt kann ich mit dem „Gendergaga“ oft nichts anfangen, also bspw. wenn irgendwelche Menschen als „es“ angesprochen werden wollen. Ich habe dazu überhaupt keinen Zugang und kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Andere Menschen, für die es einen Zusammenhang zum persönlichen Schicksal gibt, oder die vielleicht jemanden gut kennen, der so fühlt, sehen das wahrscheinlich anders.

      Ich kann ebensowenig mit #Metoo anfangen. Ich gehöre zur jüngeren Generation (<30) und kann sagen, dass ich in meinem ganzen schulischen, studentischen und beruflichen Werdegang nie eine echte Diskriminierung einer Frau bzw. eines Mädchens erlebt hätte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich eher das Gegenteil erlebt. Als ich studierte (ein MINT-Studiengang), konnte ich regelmäßig beobachten, wie Frauen ständig umworben werden und eine Sonderbehandlung bekommen. Man kommt sich, wenn man es streng sieht, wie ein Mensch 2. Klasse vor. Wenn es überhaupt einen Sexismus heutzutage gibt, dann in der Form von ausufernder Frauenförderung.

      So sehe ich das zumindest. Ich bin mir sicher, dass Frauen älterer Jahrgänge einen völlig anderen Blick auf das Thema haben. Wahrscheinlich haben sie in früheren Jahrzehnten, als ich noch gar nicht geboren war, einen viel realeren Sexismus gegen Frauen erlebt.

      Und deshalb komme ich darauf zurück:

      Man kann einen Menschen nur dann wirklich verstehen, wenn man seine Geschichte kennt.

      Wir reden allzuoft aneinander vorbei, wenn wir über politische Maßnahmen streiten.

      Wir sollten viel öfter darüber reden, welche Erlebnisse der Vergangenheit und des Alltags uns prägen und unser Denken beeinflussen. Wir sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass unsere politischen Gegner in den meisten Fällen gar keine bösen Absichten hegen, sondern fundamental andere Lebensläufe, Interessen, Ängste und Sorgen haben als wir – die wahrscheinlich allesamt auf ihre Weise legitim sind.


      Nachdem das geklärt wäre… In deinem Artikel schreibst du:

      „Wir sind Nutznießer einer äußerst glücklichen Anomalie. Einer temporären Anomalie namens Frieden und Demokratie in Europa. Wir wissen einen scheiß darüber, wie zerbrechlich dieses Konstrukt ist. Wir begreifen nicht, was uns jenseits davon erwartet.“

      Da stimme ich dir vollkommen zu.

      Deshalb habe ich auch sehr wenig Verständnis für Gesellschaftsexperimente à la Multikulti oder noch schlimmer: offene Grenzen für jedermann. Wenn man solche massiven Umwälzungen leichtfertig anstößt, noch dazu ohne das Volk explizit zu fragen, ob es das überhaupt will, dann untergräbt man letztlich die Demokratie und treibt die Massen in die Arme der „Populisten“.

      Da braucht man sich doch hinterher nicht zu beklagen, dass die Gesellschaft vor die Hunde geht, wenn man groß angelegte „Experimente“ ohne plausible Exit-Strategie veranstaltet.

      „Wir halten uns für etwas besseres, als unsere Eltern, Großeltern und deren Eltern. Aber das sind wir nicht.“

      Da steckt besonders viel Wahrheit dahinter. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man hierzulande auf die Menschen herabschaut, die damals Hitler gewählt haben. So, als würde man das selbst als aufgeklärter Bürger niemals tun. Rückblickend sagt sich so etwas natürlich leicht.

      Gerade bei denjenigen, die sich als besonders tolle Sittenwächter aufspielen, hege ich oft den Verdacht, dass sie ganz formidable Mitglieder der NSDAP abgegeben hätten…

      „Zurück in die Barbarei

      Der sich derzeit vollziehende Rechtsruck der Gesellschaft bedeutet im Kern nichts anderes als Rückfall in die Barbarei. Der Mensch soll dem Menschen wieder ein Wolf werden – es sei denn man ist vom selben Rudel. Konsens und Kompromiss sind auf dem Weg ein Schimpfwort zu werden. Aber wenn das „Volk“ sich immer einig sein soll, dann hat das mit Demokratie nichts mehr zu tun.“

      In meinen Augen handelt es sich nicht um einen Rechtsruck, sondern um eine Linksflucht, also um eine Korrektur einer Gesellschaft, die allzustark nach links gedriftet ist. Das ist natürlich eine Frage der Perspektive.

      Du gehörst auch eher zur jüngeren Generation, so wie ich. In unserer Generation wird oft vergessen, wie es in den 50er oder 60er Jahren zuging. Der Nationalismus war damals noch völlig normal. Die großen Volksparteien forderten ganz offen die Rückgabe der deutschen Ostgebiete. Auch die „Gastarbeiter“ wurden als genau das angesehen: Gäste. Deshalb hat man sich auch keine große Mühe mit Integration gemacht und sie in billigen Plattenbauten untergebracht. Sie sollten ja eh nicht lange bleiben.

      Eine Massenzuwanderung wie in den letzten Jahren wäre damals unvorstellbar gewesen. Die Türken, die heute als vergleichsweise gut integriert gelten, galten damals vielen Deutschen als „Kanaken“. Sogar die Italiener und Griechen waren bei vielen Deutschen unbeliebt.

      Was ich mit all dem sagen will: Das gesellschaftliche Klima hat sich eigentlich nur minimal nach rechts verschoben, wenn man einmal die 50er, 60er oder 70er Jahre als Vergleichsmaßstab nimmt. Ich persönlich schätze, dass die Gesellschaft in puncto Zuwanderungspolitik wieder ungefähr auf dem Stand des Jahres 2000 ist. Zur Erinnerung: In der ersten großen Asylwelle Anfang der 90er Jahre wurden noch deutlich schärfere Töne angeschlagen, als heute – und das bei deutlich weniger Flüchtlingen.

      Wenn man natürlich als einzige Alternative offene Grenzen für alle sieht – ja, dann ist die aktuelle politische Lage desaströs. Aber auch nur dann.

      Ein Hinweis zum Schluss. Du schreibst:

      „Mir reicht es schon, wenn bis zu meiner Rente die Sozialsysteme nicht zusammenbrechen.“

      Mit offenen Grenzen bricht unser ganzes System praktisch über Nacht zusammen. Vielleicht solltest du darüber mal nachdenken. So viele Milliardäre und Millionäre haben wir gar nicht, als dass wir genug zum Umverteilen für die ganze verarmte Weltbevölkerung hätten. So reich ist nicht einmal Deutschland.

      Abschließend möchte ich dich bitten, meinen Artikel zu PEGIDA zu lesen. Vielleicht führt es bei dir zu einem Umdenken, wenn du davon erfährst, wie Menschen aus dem linken „weltoffenen“ Spektrum mit mir und anderen friedlichen Demonstranten umgegangen sind.

      Es ist eine Sache, den Faschismus immer nur bei den anderen zu sehen. Es ist eine andere Sache, sich einmal den Spiegel selbst vorzuhalten bzw. sich an die eigene Nase zu fassen.

      Viele Grüße,
      Robert Nitsch

      ***

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      Titelbild: CC-BY-NC 2.0 Chris Grodotzki / Campact

  16. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 11:31:26 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Huggenknubbel :apache:
    • Leo
    @l87455898 @hughenknubbel Nun ja, wir in der Gesamtheit ein Problem und wie ich bereits zuvor geschrieben habe - wir haben jetzt einen neuen Teilnehmer, willkommen: Schubladen schafft man mitnichten ab, indem man nur auf sie zeigt. Andere müssen die Gelegenheit bekommen aus diesen zu gelangen.

    Noch ein technischer Hinweis in eigener Sache: Ich kann hinsichtlich GNU-social nicht einfach einen Namen hinzufügen zur Debatte sonst würde ich das sehr gerne machen. Tatsächlich ignoriere ich aus Prinzip keine Teilnehmer! Ergo kann ich nicht einfach den Namen mitsamt Instanz eintippen und bekomme eine zugehörige Erwähnung. Aber danke für das Hinzufügen! :)
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 11:31:26 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  17. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 11:21:34 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Huggenknubbel :apache:
    • Leo
    @l87455898 @hughenknubbel Alternative wäre tatsächlich einfach reflektieren. Es muss ja nicht zwangsweise Seiten geben. Du stellst auch Rückfragen und ich finde das in Ordnung. Ich mache beileibe auch viel falsch oder stolpere in direkte Fettnäpfchen. Aber ich bin froh, wenn man es mir sagt! :) Ich finde nur, dass wir anhand dieser Beispiele gemeinsam lernen können und von daher nehme ich diese, notiere dazu meine Gedanken. Nicht mit dem Anspruch der moralischen Erhabenheit, sondern einfach als Notiz. Denn sonst gehen diese Momente teils auch unter und das wäre schade, weil sie dann "verbrannte Erde" mitunter hinterlassen ... ohne Reflektion teils sogar.
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 11:21:34 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  18. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 11:11:14 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • Poebelkaiser
    @nipos Well, the big step was just possible long before. I have in reality more than one hundred games migrated this way and all of them won't get any further "love" from their publishers. For example the classic "Thief"-series. Works like a charm, out of the box! And just because Steam make it easier demonstrates another big problem: Trust into a centralized client instead building out own competence and perhaps writing some kind of instructions. For example a good toolset is here: https://www.playonlinux.com/en/
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 11:11:14 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  19. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 11:08:06 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    • INTENSE SUCC
    @succfemboi That's the point. Thanks! :)
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 11:08:06 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
  20. Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 22-Aug-2018 11:03:25 EDT Tobias Dausend Tobias Dausend
    And the world of gamers is cheering right now, because Valve integrated Wine into their proprietary Steam-client. Well, not exactly the complete world, but yes tried to be sarcastic. Can you imagine? Giving us such thing like a proprietary client on a open-source operating-system and the people don't ask about the amount to pay in a whole - meaning to pay with data. But okay: Making a unixoid "Windows"-copy is such a thing these days. #Stop-Playing-Bullshit #Fuck-Off-Steam
    In conversation Wednesday, 22-Aug-2018 11:03:25 EDT from gnusocial.federated-networks.org permalink
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