Zwischen 2013 und 2016 war ich auf #Diaspora aktiv. Zunächst absolut überzeugt vom dezentralen Ansatz, hat sich bei mir aber im Laufe der Zeit eine Art von Frustration breit gemacht. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass ich zwischen der Software #Diaspora und der Gemeinschaft #Diaspora als gesamtheitliches Netzwerk unterscheiden möchte. Meine Reflektion bezieht sich vorzugsweise also auf mich selbst und auf das Erlebte, was nicht zwangsweise stellvertretend für Alles und Jeden sein muss sondern ein individuelles, subjektives Erleben. Worin genau bestand und besteht die "Frustration"? Dem Verweigern zum Aufbruch sozusagen. Eine bunte Meinungsvielfalt ist toll, wenn sich aber darin fragwürdige Inhalte mehren, Quellen nicht besprochen sondern nur mit "Gefällt mir" markiert oder / und weitergeleitet werden, wenn Diskussionen komplett nichtig gemacht werden und Fragen wie "Quo vadis?" nur mit obligaten Phrasen beantwortet werden, entsteht bei einem Menschen mit der Absicht nach Reflektion irgendwann ein steigender Pegel von Frustration. Und wenn man dann noch in Diskussionen verweilt, sich gegen Demagogie stellt und dann keine klare Linie mehr ziehen kann, weil eben vermeintlich freundlich Gesinnte in den Rücken fallen mit der profanen Begründung "es sei ihnen zu viel Arbeit" und "man solle nicht mit [Rechten] (GRUPPE HIER EINFÜGEN) reden", ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem man nicht mehr fähig zur objektiven Beurteilung ist. Das ist auch der Punkt für eine Pause oder schlicht den Ort des Geschehens zu verlassen.
Insofern wendete ich mich Anfang 2016 dann nach #Libertree. Einem ebenso dezentralen Netzwerk, mit weitaus weniger Teilnehmern. Hier war der Ansatz gemischt und ich dachte, dass man hier vielleicht besser an einer gesellschaftlichten, technischen #Antithese, einem #Gegenpol, arbeiten könnte. Aber auch hier zeigten sich im Laufe der Zeit ähnliche Problemstellungen wie bei #Diaspora: Angefangen mit Ignoranz, weitergehend über Lippenbekenntnisse bis hin zu einer egalitären, da pragmatischen Haltung. Wenn man also dazu aufrief etwas mehr alternative Quellen zu benutzen, kein #YouTube, kein #Twitter, kein #Facebook, so kam oftmals nur ein Schulterzucken. Dabei hatte ich schon bei #Diaspora begonnen #YouTube zu hinterfragen und begeistert davon selbst ein Angebot zu erstellen, entstand so #OpenStreamer. Die FREIE, OFFENE Plattform basierend auf #MediaDrop hieß auch erst "GNUTube", aber in einer Diskussion mit der Gemeinschaft änderten sich Logo und Titel / Bezeichnung. Das war beispielsweise Einer der Momente, in denen #Diaspora seine Stärke zeigen konnte. Und so erhoffte ich mir von #Libertree aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl mehr Nähe. Das Gegenteil war letztendlich der Fall. So habe ich mich nun Ende 2017 von #Libertree verabschiedet. Vielleicht nicht die beste Wahl, denn ich bin leise und still gegangen. Aber ich betrachte das inzwischen als eine persönliche Entscheidung und wenn man selbst in einem sozialen Miteinander keine Relevanz hat, so ist das mehr als nur verständlich.
Bereits im Sommer 2017 hatte ich dann eine eigene Instanz von #GNUsocial errichtet. Was erhoffe ich mir hier nun in 2018? Vielleicht mehr Diskussion, mehr Hinterfragen? Was ich so dermaßen demotivierend finde sind beispielsweise die immer gleichen Aufrufe. Ein Beispiel? "Gibt es ein quelloffenes #YouTube!" Die Antwort: Ja und Nein. #MediaGoblin, #MediaDrop, #Plumi, es gibt Einige. Aber eben ist der Kontext wichtig: Inhalte sind nicht Alles. Und wer jeden Tag 20 bis 30 Inhalte weiter verteilt, dann aber nicht diskutiert oder hinterfragt, nimmt inwiefern Teil am Austausch, an der Konversation? In Bezug auf das quelloffene #YouTube beispielsweise: Warum ignorieren wir immer das was direkt vor unserer Nase liegt? Und warum verbessern wir nicht das was bereits da war / ist? Und warum immer wieder dieser falsche Pragmatismus? Rhetorische Fragen für das nun kommende Jahr 2018. Frohes Neues!
Gerade eben habe ich eine interessante Debatte darüber bei Diaspora gelesen und mir stellen sich dabei gleich mehrere Fragen. Wie kann man ein Netzwerk beruflich nutzen, wenn gleichermaßen nur einen Klick weiter Hasskommentare und Hetze umtriebig sind? Gibt es da überhaupt eine Unterscheidung? Worin unterscheiden sich berufliche und private Kommunikation? Und zuletzt hört man immer wieder von dem netten Wort "Reichweite".
Klasse, also ist "Reichweite" wichtiger als "Selbstreflektion", als "Retrospektive", als "Hinterfragen". Genau diese Mentalität lässt mich persönlich auch an den Vorträgen zum #34c3 komplett zweifeln. Was soll da bitte herauskommen? Ich habe mir bereits einige Video-Inhalte entsprechend heruntergeladen, zögere aber eben aus genau dem Grund mit dem Hochladen auf #OpenStreamer. Lippenbekenntnisse? Und noch mehr hanebüchene Selbstbeweihräucherung? Aber gelernt habe ich auch dank der Diskussion unter dem Beitrag auf #Diaspora nun das Folgende: Man folgt also sog. IT-Experten. Davon gibt es in den dezentralen Netzwerken dem Anschein nach nicht genug oder nur "Möchtegern-Experten". Mein persönlicher Bedarf an Plattitüden und Stereotypen ist nun für heute bereits mehr als gedeckt. Und eine finale Antwort auf meine Fragen werde ich wohl kaum finden, außer eben es selbst anders machen zu wollen. #Eigene-Meinung #Würgreflexe
I can tell when it turns midnight on a couple #diaspora nodes because I get January 1 birthday notifications from a total of 5 contacts between the two. :P
@homer77 Addendum: Es geht mir darum, dass bis dato sich #Diaspora als neutrales Element "Technik" betrachtet. Nette Bekundungen wie "Seid großartig zueinander!" helfen eben nicht. Und genau das hast du ja auch bereits nochmals in anderer Form beschrieben hinsichtlich der ungelösten Probleme.
Ich kreide das nicht der Technik an sondern der Gemeinschaft an, auch nicht dem Einzelnen nebenbei bemerkt. Es wird zu oft weggesehen, generell gemeint. Selbst Aufrufe gegen #Antisemitismus können dazu führen eine harsche Debatte zu beginnen, sogar übelste Beleidigungen aus der vermeintlich "eigenen Filterblase". Warum? Darauf kann ich dir / euch keine abschließende Antwort geben. Nur eben die Schilderung, dass dem so gewesen ist. Und genau aus dem Grund reagiere ich sehr hart an der Stelle auf derlei "Texte" und "Kommentare" bei Fund.
Ich finde es insgesamt nur überflüssig sich selbst auf dem #34c3 quasi zu feiern, während man mit simplen zwei bis drei URL-Weiterleitungen übelste Problemstellungen gesellschaftspolitischer Natur finden kann. Das ist mitnichten "großartig" und auf damalige Fragen hinsichtlich "Quo vadis?" gab es ebenso keine Antworten, nicht einmal den Hauch einer Bemühung das etwas tiefergehend zu diskutieren wohin man mit API-Aufrufen zu #YouTube, #Twitter und Co. denn auch möchte. Das sind wie gesagt nur Beispiele!
@homer77 Homer, ich verstehe das durchaus. Das Problem ist nur: Es entstehen Verbindungen zwischen Konten. Ich möchte hier keine Namen nennen. Darum geht es mir nicht! Aber bereits zu meiner Zeit bei #Diaspora wurden einfach Bildchen und Sprüche weiter verteilt, mit dem Hauptgrund, dass sie gerade passend waren und gefielen. Und wenn man bereits nur wenig Klicks weiter gegangen ist, fand man bei Konten entsprechend bekannte Namen.
Das ist heute mit absoluter Sicherheit nicht besser geworden. Hauptsache Inhalt und Sache zählen. Ich meine das nicht als verbale Attacke sondern eben auch wie eh und je als Aufruf zum Diskurs und zur Selbstreflektion. Und ich gebe zu: Ich habe das mit Absicht auch rhetorisch gekürzt. Wenn ich aber das Problem umfassender beschreibe, kommt es kaum zur Reaktion.
Einfach nur irrwitzig: #Twitter, #YouTube und Co. weiter verteilen, aber dann zum Aufbruch in ein besseres Morgen aufrufen. Und das Beste: Kaum bis gar keine Diskussionskultur. Was ändern die dezentralen Netzwerke, wenn sie nur bestenfalls eine Kopie bekannter Paradigmen sind? Nicht wirklich viel. Ja, man wird nicht umgehend beobachtet, zumindest nicht aufgrund der verwendeten Plattform. Aber keine Sorge: Das erledigen dann besagte Konten anderer Teilnehmer, die dann emsig die Monopole weiter verteilen.
Seien wir ehrlich: Der Zug hat den Bahnhof verlassen und wir holen den auch nicht mehr ein. Daher reicht mir persönlich #GNU-Social und für den Rest ein kleiner Blog, um weiterhin für eine #Antithese zu arbeiten. #Eigene-Meinung