Eine Diskussion rund um "Datamining" direkt in #Diaspora und was folgt? Irgendwann kommt das obligate Argument: "Machen doch eh Alle!" Ja korrekt: Es wird im Internet gesammelt was die Leitungen hergeben. Und korrekt: Es machen wirklich nahezu "Alle". Und jetzt die Überraschung: Im Umkehrschluss aber haben ALLE damit schlichtweg Unrecht. Gleichgültig ob "drinnen" oder "draußen".
Gleichzeitig zeigt sich hier aber auch genau das Bildnis: Für #Diaspora ist der Zug schon längst abgefahren. Das Netzwerk hat längst seine sprichwörtliche "Unschuld" verloren und ist zu dem geworden was am Meisten bekämpfen wollte im Ursprung. Ob es jetzt das quelloffene #Facebook wird oder ist? Wohl kaum. Dennoch: Ohne einen Wechsel in den Denkmustern wird das niemals etwas und man wird stetig nur die Fehler zuvor wiederholen. Zeigt sich hier auch ganz wundervoll in der Diskussion zu dem Beitrag in dem Netzwerk. Ohne ein Hinterfragen der eigenen Position, eine Selbstreflektion von jedem Einzelnen und möglichen Rückschlüssen werden die dezentralen Netzwerke auf lange Sicht nicht viel mehr als die zentralen Versionen mit etwas mehr Nebelschleier sein.
@z428 Was mich immer wieder dabei erstaunt ist die kognitive Verleugnung von Problemen, selbst hier ebenso in den dezentralen Netzwerken. Nehmen wir das Beispiel hier: https://gnusocial.federated-networks.org/url/8771
Mark Zuckerberg äußert sich da nicht wirklich "vorteilhaft" - gelinde gesagt. Gleiches gibt es aber auch in der Vertrauensposition in den dezentralen Netzwerken, denn dort ist man dem guten Willen des jeweiligen Administrators und somit auch Anbieters unterworfen. Bisweilen ist das kein solch großes Problem, aber man kann auch tief in den Schlammtopf greifen und hat dann einen nicht so netten Kontakt respektive werden auch gern "Anbieter" komplett nachsichtig behandelt. Was ich damit meine: Manch Einer hat auch bei #Diaspora eine riesige Show abgezogen für ein normaler Nutzer schon derbst Kritik geerntet hätte. In der jeweiligen Situation werden die Einzelpersonen aber "freigesprochen", weil sie ja mit entwickeln oder / und anbieten. Eigenartig? Nein, nur menschlich. Dennoch aber wichtig es anzusprechen, meiner Meinung nach. ;-)
@z428 Ich weiß, dass diese Sichtweise von mir schon sehr kantig ist. Vielleicht liege ich da auch einfach falsch? Bisweilen aber kann ich auch sagen, dass "meistens" (nicht immer) in Diskussionen es genau konträr abläuft. Man zeigt Möglichkeiten auf, verweist auf #Diaspora, #Friendica, #Libertree, #Hubzilla, #MediaGoblin, #MediaDrop, #Plumi, #PeerTube, #Mastodon, #Pleroma und #GNU-social und wird im Anschluss nur sprichwörtlichst ausgelacht.
"Was? Laufen da nicht nur die Entwickler selbst herum? Und vielleicht die Familienmitglieder und Freunde aus Mitleid?"
"Nein, du kannst dich ja einmal dort anmelden und unverbindlich prüfen."
"Nee, keine Lust. Ist mir nicht genug Reichweite."
Und damit bricht die Diskussion komplett ab, wird vielleicht sogar abwertend und beleidigend - letztendlich war schon der Einstieg meiner Wahrnehmung nach Selbiges. Es hat sich nunmehr umgedreht und die besagte Arroganz nehme ich eher von den Nutzern denn von den Entwicklern wahr.
@z428 Danke, dass du das so schön hier eingebracht hast. Es gibt da viele Punkte! Mich würde dahingehend beispielsweise auch stören, dass unsere globale Gesellschaft gerne nur simulierend für ein Miteinander eintritt. Nach vorne hinaus demonstrieren wir sehr gerne, treten für #Ungerechtigkeit ein, aber nach hinten lassen wir unsere #Politik doch wieder faule Kompromisse mit Waffengeschäften durchführen. Und dann wollen "wir" mindestens einmal im Jahr in den sprichwörtlichen Süden fliegen, womit wir wieder einen riesigen ökologischen Fussabdruck hinterlassen.
Da gäbe es gesellschaftlich so viele Punkte, aber die Komplexität eines solchen Diskurses füllt mehr als nur einen Abend. Zuletzt waren das bei mir in der letzten Debatte so! Wenn aber aus der Diskussion bei meinen Gesprächspartnern und mir Gedanken hängen bleiben, dann ist schon etwas Gutes geschehen.
Vielleicht müssen wir uns wirklich die Frage stellen, was #WhatsApp und #Facebook nun so "besser" macht? Aber beim Thema "Aufnehmen und Inkludieren" wäre ich noch unschlüssig bis ablehnend. Ich denke mir nämlich immer, dass jedes System seinen eigenen Kontext haben sollte. #Diaspora ist jetzt bereits nun eine "Kopie" und verliert sein Profil vom sprichwörtlichen #Gedankennetzwerk.
@z428 Moment, du berücksichtigst aber eine Sache nur bedingt: Der besagte "John Doe" hat aber auch so überhaupt gar kein Interesse an den Folgen seines Handelns. Das klingt nun vorwurfsvoll, ist aber nur eine faktische Feststellung in Sachen #Kausalität. Wahlweise habe ich das nicht korrekt wahrgenommen / gelesen, bitte entsprechend korrigieren - ist niemals nicht als Unterstellung gemeint. Ich unterhalte mich nämlich sehr gerne mit dir. :)
Zurück zum Thema #Facebook: Was ich meine ist einfach wie schlicht ... wir Menschen beschweren uns oftmals über #Symptome, nicht aber über #Ursachen. Das gilt für mich ebenso wie jeden Anderen auch und wahrscheinlich bin ich gerade einmal an der Oberfläche angekommen und kratze nur daran. Ich habe bereits damals zu meiner Zeit auf #Diaspora (konkreter war es der Pod "Geraspora") davor gewarnt gehabt: Wenn #Diaspora mit all den Möglichkeiten eines #Facebook ausgestattet wird, die Menschen sich keinerlei #Gedanken machen ... dann haben wir schlussendlich ein quelloffenes #Facebook. Im Kern aber das gleiche Problem, weil aus #Pragmatismus und #Bequemlichkeit heraus nur Wiederholungen passieren.
Jetzt einmal ganz "ketzerisch": Wahrscheinlich dürfte der sprichwörtliche "Schock" die beste Methode sein, um selbst nachzuforschen. Am Besten den Stecker für ALLE Server von #Facebook, #Instagram und #WhatsApp einfach ziehen und dann schauen was passiert.
@z428 Nun ja? Schau dir mal die Kommentare unter dem Artikel an. Teils sind sie rebellisch, teils aber auch resignierend. Man muss auch einfach einmal brechen können, wenn wirklich etwas "Neues" entstehen soll. Nehmen wir als Beispiel #YouTube: Zentralistisch und zudem noch mit dem digitalen Selbstbild kokettieren bis simulieren. Man möchte etwas Anderes? Ja, das geht durchaus. Aber dann gibt es einige Dinge nicht. Vielleicht ist es genau das? Ich bin sogar überzeugt davon, dass es genau das ist. Lernen das es Gewohntes erst einmal nicht mehr gibt, sich mit dem System befassen und dann neue Wege / Paradigmen erkennen oder erschaffen. Wenn es nach den Nutzern geht, so wäre dann ein #Diaspora gern ein weiteres #Facebook.
Nicht die Software allein zählt, auch der Gedanke dahinter: Das eben nicht Alles aus einer Hand kommt sondern anders organisiert wird. Mit mehr Eigenverantwortung.
Davon ab jetzt auch ganz platt: An dem Beitrag wie auch dem nachfolgenden Kommentarverlauf ist deutlich zu erkennen wie schnell zentrale Problemstellungen von #Facebook und Co. übergreifend kopiert und sogar verschlimmbessert werden können. Was bleibt dann am Schluss? Ein quelloffenes #Facebook? Nun ja: Wenn man nur bekannte Paradigmen kopiert und Kommunikation tatsächlich abgibt statt sich selbst um eine Lösung zu bemühen, eine mögliche Folge daraus. Und für #Diaspora dürfte es schon längst zu spät sein, leider. Dazu sind zuviele "Echokammern" bereits dort entstanden, was schon zu meiner Zeit dort eklatant aufgefallen ist. Sehr schade!
Tobias Dausend (throgh@gnusocial.federated-networks.org)'s status on Wednesday, 04-Apr-2018 05:36:05 EDT
Tobias DausendUnd weiterhin genügend "Arbeit" in den dezentralen Netzwerken. Faktisch kann kein technisches Werkzeug menschliche Verhaltensweisen und Wahrnehmungen entsprechend direkt verändern. Allenfalls können aber dezentrale Systeme mit Interkonnektivität durchaus ihren Anteil daran haben langfristig eine #Veränderung herbeizuführen und eine Selbstreflektion für Teilnehmer zu ermöglichen, da unterschiedlichste Sichtweisen direkt oder indirekt aufeinander treffen.
Eine relativ frische und öffentliche Diskussion aus dem Netzwerk #Diaspora zeigt aber auch, dass wir hier wie eingangs geschrieben noch viel "Arbeit" vor uns als globale Gemeinschaft / Gesellschaft vor uns haben. In der besagten Diskussion wurde eine private Benachrichtigung als Hinweis bezüglich Beschwerden von dem betroffenen Nutzer veröffentlicht. Jetzt stellt sich vornehmlich die Frage: Wenn Hinweise in Kommentarverläufen zu #Friendica und #Hubzilla unerwünscht sind, warum kann man das nicht direkt schreiben und kontaktiert dazu stattdessen eine dritte Partei? Damit erschafft man gleichermaßen ein Hoheitsverhältnis und drückt dem Gegenüber, welchem man das gemeldet hat auch eine mehr als nur unschöne Position auf.
Gleiches gilt auch für andere Bereiche und Plattformen in den dezentralen Netzwerken, ebenso aber auch den zentralen Plattformen. Bekanntschaften sind sehr flüchtig geworden und menschliche Beziehungen werden marginalisiert. Das gilt für jeden Teilnehmer, auch für mich selbst. Es ist zu leicht geworden "Kontakte" ein- und auszuschalten. Und man vergisst doch zu schnell, dass hinter jedem "Kontakt" auch ein Mensch sitzt, mit Gefühlen, Gedanken, Erfahrungen und Wissen. Wenn ich jetzt spitzfindig sein möchte: Wir stehen auf des Messers Schneide, denn wir vergessen uns selbst und ignorieren unser Gegenüber. Wie heißt es so schön? Nimm dich selbst nicht zu wichtig, denn es gibt auch Andere. #Gedanken
@gux Tue dir keinen Zwang an und fühl dich frei. :-) Den besagten Beitrag bei #Diaspora haben genug Teilnehmer auch weiter geteilt, aber eben ohne Ironie.
"I posted my most private thoughts on Facebook. Then they were used to manipulate me. Now I voted for Trump and didn't really want to."
Ist das jetzt wirklich euer Ernst, Leute? Ihr teilt dieses Meme-Bildnis ohne weitere Gedanken? Und dann spricht man sich wovon konkret frei? Der getroffenen Entscheidung bei einer politischen Wahl? Und was ist jetzt daran besser als bei den zentralisierten, proprietären Diensten wie eben #Facebook, wo auch gern solcherlei Inhalte geteilt werden? Genau: Faktisch nichts.
Aber man kann ja so schön über #Facebook meckern und das ganze Bildnis kritisieren. Nur bekommt man dabei wohlweislich nicht mehr mit wie nahe man bereits diesem Bildnis gekommen ist. #Manipulation kann auf vielerlei Wege geschehen, aber eine Software dafür verantwortlich zu machen und sich selbst bzw. die Nutzer danach quasi "unschuldig" zu maskieren? #Würgreflexe #Gedanken
So gesehen bei #Diaspora und auch bei #Libertree. Das schöne Beispiel dazu? Teilen von Videos via #YouTube (oder auch gern benannte andere Quellen wie #Dailymotion, #Vimeo etc.). Es scheint dann nichts Anderes mehr zu geben - was faktisch aber nicht stimmt. Bilder von sog. zentralisierten Upload-Dienstanbietern (#imgur und Co.)? Kurznachrichten von #Twitter? Nahezu jedwede Quelle scheint dann rechtens zu sein und freundlich gemeinte Hinweise auf Möglichkeiten mittels #MediaGoblin und Andere werden zur Seite geschoben - auch auf #GNU-social seinerzeit (2011 und später) beispielsweise.
Gern genutztes Hauptargument? Hauptsache "Inhalt", egal woher. Hauptsache "Reichweite", um möglichst breit gefächert streuen zu können. Macht das nicht jedwede #Diskussionskultur zunichte? Durchaus, aber darum scheint es dann auch nicht mehr zu gehen. Hauptsache man "teilt" und genau dann stellt sich eine eklatante Frage: Worin nochmals besteht der Unterschied zu den zentralen Diensten, wenn der #Appell für ein reflektiertes Miteinander und den Diskurs untergeht? Immer zuletzt: Klingt nun sehr pessimistisch, aber wie ich eingangs geschrieben habe sollte man sich von der steten #Aufbruchsstimmung auch anstecken lassen. So obliegt es immer auch mir selbst was ich letztendlich aus dem Dargebotenen mache / machen kann. Dennoch sei der #Appell gegeben: Wir könnten das "besser" machen und statt API-Aufrufe für proprietäre #Dienste seitens #Google (#Fuck-off-Google), #Facebook und Co. wirklich "aufbrechen" oder derlei gar nicht weiter nutzen. #Gedanken #Meinung #Reflektion
Rediscovering the open web: #OpenWeb is trending right now. At least, I suspect it is. It’s kind of hard to accurately determine what’s trending on the open, decentralized web. And that’s a good thing.